"Trump hat das Land in die Grütze gefahren"
Noch immer will Donald Trump seine Niederlage bei der US-Wahl nicht eingestehen. Wie sehr schadet er damit seinem Land und wie gefährlich kann er noch werden, wollte Maybrit Illner wissen.
Knapp zwei Wochen nach der US-Wahl steht Joe Biden als Nachfolger des amtierenden Präsidenten Donald Trump fest. Doch Trump selbst glaubt immer noch nicht an seine Niederlage: Er zweifelt die Ergebnisse weiterhin an, hatte aber mit den von ihm angestrengten Klagen noch keinen Erfolg. In der jüngsten Ausgabe der ZDF-Talkshow "maybrit illner" stellte die Moderatorin die Frage in den Raum: "Abgang ohne Anstand – wie gefährlich wird Trump noch?" Unter den Gästen befindet sich erneut Entertainer und TV-Moderator Thomas Gottschalk, der bereits vor zwei Wochen Teil der Debatte bei "maybrit illner" war.
Er liebe die Amerikaner, sei nun allerdings "ein bisschen entsetzt", gab Gottschalk zu, der 25 Jahre lang in den Staaten lebte und dort immer noch einen Zweitwohnsitz hat. "Ich merke, wie das Amerika, das wir alle lieben, sich zusehends verabschiedet." Trump rufe genau das nun seinen Wählern zu: Er stehe für das Amerika, wie es früher einmal war, er schüre die – eigentlich unbegründete – Angst, dass dieses Amerika mit Biden verschwinden würde. "Er war nicht ungeschickt mit diesem 'Make America Great Again'. Aber er hat das Land in die Grütze gefahren", urteilte Gottschalk.
Auf die Frage, ob Joe Biden ein Präsident sein wird, der genauso geliebt wird wie Barack Obama, antwortete Gottschalk prompt: "Unsere Liebe zu Barack Obama hat ja nur leider nichts gebracht", erklärte er. Man dürfe nicht vergessen, dass die Amerikaner mit der Wahl Trumps auf Obamas Präsidentschaft reagiert haben. Er bezeichnete dies als "Trotzreaktion", als "dumme Reaktion von Kindern, die den Spinat, der ja nachweislich gesund ist, an die Wand werfen". Nun werde es immer leichter, "sich aus der Vernunft zu verabschieden und anderen Dingen nachzurennen", was viele Amerikaner getan haben – es habe sich eine "bockige Reaktion auf Vernunft" in den USA gebildet.
Trump gehe den Weg des "Reality-Stars": Wie im "Dschungel-Camp" habe ihn nur interessiert, wer für ihn anrufe. "Man ruft für die Gladiatoren an, die am verrücktesten unterwegs sind. Und das hat es früher in der Politik nicht gegeben, das gibt es aber jetzt", weiß Gottschalk. "Das sind Gladiatoren-Spiele, habe ich den Eindruck." Auch später im Gespräch fand der Entertainer klare Worte, mit was Biden nun zu kämpfen hat: "Da ist ein Gefühl von Trotz und Bockigkeit. Und ich glaube, das hängt Joe Biden schon wie Hundekacke an den Füßen."
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH