Tier-Doku an Heiligabend

"Die Leopardin": Königin der Schatten

von Andreas Schoettl

Sie sind scheue Raubkatzen und exzellente Jäger: Dem renommierten Tierfilmer Reinhard Radke ist es gelungen, erstaunliche Einblicke in das Sozialleben und die Jagdtaktik von Leoparden festzuhalten.

ARTE
Die Leopardin
Dokumentarfilm • 24.12.2020 • 20:15 Uhr

Es sind sehenswerte Bilder aus nördlichen Serengeti. Ein Leopardenweibchen ist dazu übergegangen, am helllichten Tag zu jagen. Das ist ungewöhnlich. Denn meist werden Leoparden als nächtliche Jäger angesehen. Im Schutze der Dunkelheit sind die Raubkatzen kaum zu sehen. Die Tage hingegen verbringen sie zumeist auf Bäumen. Dieser erhöhte Ansitz bietet ihnen Schutz. Es scheint, als ob sie schliefen. Doch zieht ein geeignetes Opfer zu nah vorbei, machen die Tiere mit nur einem Sprung ausreichend Beute. "Die Leopardin", die Heldin der Dokumentation des Biologen und Tierfilmers Reinhard Radke, jedoch ist auf besonderer Mission.

Als typische Einzelgängerin hat sie sich nunmehr nicht mehr nur allein zu versorgen. Immer im Schlepptau befindet sich ihr fünfmonatiger Nachwuchs, ein noch länger verspieltes Männchen. Um ihn zu versorgen, geht die Leopardenmutter für sie außergewöhnliche Risiken ein. Entlang des Bachbetts des Olare Orok versucht sie, auch Thomson-Gazellen und Impalas zu fangen. Dabei zeigt sich die Schleicherin, die in schattigen Wäldern und entlang von Büschen ansonsten wie ein Phantom wirkt, immer wieder in offenem Gelände.

"Die Leopardin" ermöglichte dem ausgewiesenen Afrika-Kenner Radke so die Möglichkeiten bislang kaum gesehener Jagdaufnahmen. Über die Dauer von zwei Jahren konnte er Muttertier und Nachwuchs mit der Kamera begleiten. Seine Bilder zeigen dabei nicht nur einen mitunter verzweifelten Überlebenskampf in der afrikanischen Wildnis. Vor allem erzählen sie die Geschichte eine beinahe schon liebevollen Mutter-Kind-Beziehung. Diese allerdings endet. Der Sohn ist nach gut 15 Monaten groß und stattlich geworden. Nun muss er für sich sein eigenes Revier erobern.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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