"Die Story im Ersten: Die Akte BND (1)"

Der Geheimdienst und die Waffendeals

von Rupert Sommer

Es sind schockierende Aufdeckungen, die dem Investigativ-Journalisten Autor Rainer Kahrs gelangen: Er kann in "Die Story im Ersten: Die Akte BND" engeblich belegen, dass der Bundesnachrichtendienst seine Finger bei Geheimoperationen im Spiel hat, bei denen Waffen in Kriegs- und Krisengebiete geliefert werden – an allen Kontrollinstanzen vorbei.

ARD
Die Story im Ersten: Die Akte BND (1)
Dokumentation • 11.03.2019 • 22:45 Uhr

Sieben Jahre lang recherchierte das "Story im Ersten"-Team rund um Kahrs schon an den Waffengeschäften deutscher Reeder, als ihm plötzlich hochbrisante Unterlagen zugespielt wurden. Die Dokumente sprechen eine eindeutige Sprache. Ausgerechnet der BND ist in Waffentransporte involviert, die äußerst still verlaufen müssen. Die zuständigen Bundesbehörden dürfen offenbar nichts mitbekommen bei Geschäften, die mit dem Geist des Außenwirtschaftsgesetzes und des Kriegswaffenkontrollgesetzes in argem Konflikt stehen.

Um Panzer, Haubitzen und anderes schweres Kriegsgerät zu verschiffen, wird kein deutscher Hafen genutzt, sondern ein blinder Fleck auf der internationalen Landkarte – ein Geheimhafen in der Ukraine, von dessen Existenz nur Kenner der Materie wissen.

Eingeweiht war offenbar der ehemalige Präsident der Ukraine, der dem Filmteam rund um Rainer Kahrs nicht nur den Hafen, sondern weitere Details delikater Waffengeschäfte bestätigte. Sein Auslands-Geheimdienstchef räumt ein, dass deutsche Reedereien an der Verschiffung von Kriegswaffen über die Ukraine beteiligt waren. Vor Ort können sich die Film-Ermittler erstmals ein Bild der Hafenanlagen machen, über deren Zweck bislang nur US-Satellitenbilder Auskunft erteilen konnten.

Immer wieder taucht in dem der ARD zugespielten Konvolut der Name des ehemaligen Weltmarktführers im Schwergutgeschäft auf: die ehemalige Beluga-Reederei in Bremen, deren Geschäfte mittlerweile erloschen sind. Außerdem ist wiederholt von einem Mitarbeiter des BND zu hören, der den Decknamen "Klaus Hollmann" trägt. Er gibt Hinweise auf mögliche Waffen-Deals – hochbrisante Aussagen im spannenden, von Radio Bremen produzierten Doku-Beitrag im Ersten.

Bei weiteren Nachfragen, etwa beim BND selbst, aber auch im Bundeskanzleramt, blitzen die Reporter oft ab. Es bestünde angeblich keine Auskunftspflicht. Allerdings wurden die Kontrollgremien im Bundestag eingeschaltet – vom "Story im Ersten"-Team bei Radio Bremen. Nun werden parlamentarische Anfragen vorbereitet. Eine Aufdeckung kommt langsam ins Rollen.

Brisant weiter geht's direkt Im Anschluss, um 23.30 Uhr. Dann zeigt Das Erste den zweiten Teil der Dokumenation unter dem Titel "Die Akte BND: Der Geheimdienst und sein erster Waffenhändler".


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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