"Die Toten von Turin – Staffel 3"

Die "weltschönste Kommissarin" ermittelt wieder

von Wilfried Geldner

ARTE zeigt die neuen Folgen der italienischen Serie "Die Toten von Turin", deren Original-Titel so viel schöner klingt: "Non uccidere".

ARTE
Die Toten von Turin – Staffel 3
Krimiserie • 02.08.2019 • 20:15 Uhr

Bereits in der dritten Staffel – immer freitags 20.15 Uhr im Doppelpack – ermittelt die "weltschönste Kommissarin" Valeria Ferro in Turin. Gespielt von Miriam Leone, 2008 "Miss Italia" und danach Model und Moderatorin bei Rai uno, obliegen der Oberinspektorin die ganz harten Fälle. In der ersten der neuen Folgen findet man unweit eines Frauenhauses eine Tote. Verdächtigt wird der eigene Mann. Wäre ja auch nicht verwunderlich: Weder Mann noch Frau kamen hier so richtig voneinander los, heißt es einmal. Viermal sei sie zum Mann zurückgekehrt. Erst als sie ins Koma geprügelt worden sei, habe sie endgültig genug gehabt.

Ein harter Stoff für einen Serienfilm, in dem es nicht nur um fremde Fälle geht, sondern auch um das Schicksal der Kommissarin selbst. Gerade noch hatte sie sich endlich mit ihrer Mutter versöhnt, nachdem die – verurteilt als Mörderin ihres Mannes – aus dem Gefängnis entlassen worden war. Nun aber ist sie plötzlich verschwunden, und alle Nachforschungen der Kommissarin weisen auch hier auf eine üble Männergeschichte hin. Könnte der Inhaber einer Turiner Chemiefirma der Täter sein?

Beide Seiten – Polizei, Anwälte und mögliche Täter – vermischen sich. Eine Mitarbeiterin war in Susanna, die tote Bewohnerin aus dem Frauenhaus, verliebt. Eine Anwältin steckt gar mit dem Täter unter einer Decke. Gut, dass es auch eine Hoffnung weckende romantische Romeo-und-Julia-Geschichte gibt, die ein wenig Leichtigkeit befördert. Nach Kuba will das junge Liebespaar entfliehen aus der Turiner Düsternis, weil auf Kuba die Menschen doch so glücklich sind.

Es kommt dann alles ganz anders, das Grau überwiegt und immer wieder liegen die Molltöne von Geigen bedrohlich in der Luft. Das traurige Gesicht der Kommissarin hätte die gar nicht gebraucht – auch so wirkt ihr Mitleid überzeugend. Ohnehin überlagern die Gefühle alles. Mit den üblichen Fernwehkrimis, wie man sie von deutschen Auslandsproduktionen etwa am Donnerstagabend gewohnt ist, hat diese Italoserie nichts gemein. Weil aber gar so sehr Wert darauf gelegt wird, Klischees und Ironie ganz und gar zu vermeiden, macht sich in ausgedehnten Dialogen mitunter Langatmigkeit breit. Und auch Turiner Brachen und aufgelassene Industriewerke können – anstelle von Postkartenbildern – mitunter ermüden. Etwas mehr Witz und Humor hätte dieser anderen Serie sicher nicht geschadet.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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