"Auf unseren Mandanten eingeschossen"

Fall Maddie: Anwalt des Tatverdächtigen Christian B. spricht bei RTL

Ein Deutscher gilt als Hauptverdächtiger im Fall Maddie, die 2007 auf einen Hotelzimmer in Portugal entführt wurde. Doch sein Anwalt hält Christian B. für unschuldig und spricht bei RTL von "Beweisnot" der Staatsanwaltschaft.

Der Fall wurde erst am Mittwoch bei "Aktenzeichen XY... ungelöst" im ZDF aufgerollt: Der deutsche Christian B., aktuell aufgrund anderer Delikte in Kiel inhaftiert, wird verdächtigt, am 3. Mai 2007 das dreijährige Mädchen Madeleine McCann aus dem Hotelzimmer einer Ferienanlage in Portugal entführt zu haben. Bereits durch eine "Aktenzeichen"-Sendung von 2013 kamen Behörden auf seine Spur, aktuell ermittelt die Staatsanwaltschaft Braunschweig wegen Mordverdachts gegen den 43-Jährigen. Nun äußerte sich einer von zwei Rechtsanwälten von Christian B., Friedrich Fülscher, in der RTL-Sendung "Frühstart" zu dem Fall: Er glaubt offenbar nicht daran, dass sein Mandant das Mädchen getötet hat.

Hinsichtlich eines wirklich beweisgestützten Verdachts für die Mordtat, gab sich Fülscher im Interview skeptisch: "Ich halte diese Aussage der Staatsanwaltschaft Braunschweig für unheimlich gewagt." Er glaubt, dass man sich auf Christian B. als Tatverdächtigen versteift hätte: "Die Staatsanwaltschaft hat sich offensichtlich auf unseren Mandanten eingeschossen und probiert nun auf Biegen und Brechen, ihre Beweisnot zu beheben." Des Weiteren korrigiert er das aus seiner Sicht falsche Bild seines Mandanten in der Öffentlichkeit. "Ich erlebe ihn als sehr ruhigen und freundlichen Gesprächspartner." Auf Anraten Fülschers wird sich der verurteilte Sexualstraftäter Christian B. hinsichtlich der Vorwürfe aber nicht selbst äußern.

Ob die neuen Hinweise Licht ins Dunkel bringen? Seit Anfang Juni gingen über 800 neue Hinweise beim Bundeskriminalamt (BKA) ein. Der BKA-Ermittler Christian Hoppe gab sich in "Aktenzeichen XY... ungelöst" zuversichtlich. Bereits mehrere Hinweise seien als weiterführend für die Ermittlungen zu bezeichnen. Angeblich soll Christian B. am Tag der Entführung zu einer relevanten Zeit mit dem Handy telefoniert haben.

Deshalb wird nach dem Nutzer einer portugiesischen Handynummer gefahndet. Aufgrund dessen startete Hoppe einen Appell an Menschen mit Kontakt zu portugiesischen Telefonnummern: In alten Handys sowie Telefonbüchern und Rechnungen solle man nach der gesuchten Nummer Ausschau halten.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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