"Die Story im Ersten"

"Für immer jung": Leben wir bald 150 Jahre und länger?

von Andreas Schoettl

Der Traum vom ewigen Leben – oder zumindest einem deutlich längeren als aktuell möglich – er scheint wahr werden zu können, wie eine ARD-Doku zeigt.

ARD
Die Story im Ersten: Für immer jung
Dokumentation • 31.08.2020 • 22:45 Uhr

Es klingt nach der Erfüllung eines großen Wunsches der Menschheit: ewiges Leben! Ist es möglich, dass wir 150 Jahre und länger ein eträgliches Dasein fristen können? – Der deutsche Epigenetiker Steve Horvath, der seit 30 Jahren in Kalifornien forscht, jedenfalls meint, dass es bald Medikamente geben könnte, die das Alter zurückschrauben. Der Wissenschaftler stützt sich dabei auf eine eigens entwickelte Theorie. So soll die "Horvathsche Lebensuhr" in jeder Körperzelle ticken. Dabei handelt es sich um eine Art Algorithmus, der das biologische Alter mit erstaunlicher Genauigkeit anzeigt. Und nicht nur das. Tickt die Uhr langsamer, lebe der Mensch länger, so Horvath, um den es in "Die Story im Ersten: Für immer jung" geht.

Die NDR-Autorin Tina Soliman hat die Arbeit Horvaths über die Dauer von zwei Jahren verfolgt. Dass der Forscher kein Scharlatan ist, zeigt das erstaunliche Ergebnis eines durchaus gewagten Experiments. Ein Freiwilliger hatte sich über mehrere Monate hinweg einen besonderen Wirkstoffcocktail spritzen lassen. Diese Anwendung sollte sein Immunsystem regenerieren. Und tatsächlich! Horvath bestätigt: "Er ist zwei Jahre jünger geworden – nur in ein paar Monaten."

Diese erste nachgewiesene "Verjüngung" eines Menschen gilt als wissenschaftliche Sensation. Hoffnungen machen sich breit, das Leben der Menschen bald wirklich entscheidend verlängern oder bislang unheilbare Krankheiten wie Alzheimer besiegen zu können. Doch ist ein immer länger werdendes Leben auch sinnvoll? Und wohin führt das eine Gesellschaft? – Gegner kritisieren die Forschung auf ethischer Grundlage. Sie halten es für bedenklich, das Alter als Krankheit anzusehen. Zudem seien die Ressourcen auf einer bereits überbevölkerten Erde schon jetzt begrenzt.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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