ZDF-Serie endet

Heldts letzter Fall: So verabschiedet sich der Kult-Ermittler

von Elisa Eberle

Kommissar "Heldt" alias Kai Schumann verabschiedet sich mit seinem letzten Fall aus dem ZDF-Programm. Die Quoten wurden zunehmend schlechter.

Seit Januar 2013 hat Kai Schumann über acht Staffeln hinweg als Bochumer Kriminalkommissar Nikolas Heldt. Doch nach der 108. Folge ("Krankenhausreif", Mittwoch, 3. Februar, 19.25 Uhr, ZDF) wird die Serie endgültig eingestellt. Zum Abschied (Regie: Heinz Dietz) erwartet die vielen treuen Fans noch einmal die gewohnte Ladung Spannung, gepaart mit einer Extraportion Humor.

Bei einer Routinefahndung nach dem Gangsterboss Bengt Olsen (Michael Mohr) bricht Heldt unerwartet zusammen. Anfangs sieht alles nach einer Schussverletzung aus, doch keine Sorge: Dem süßigkeitsaffinen Kommissar musste nur der entzündete Blinddarm entfernt werden. Halb so wild also ... oder etwa nicht?

Da Heldt ein neuartiges Narkotikum verabreicht bekommen hat, beginnt er zu halluzinieren: Ausgerechnet ein zweiter Herr Grün (in einer großartigen Doppelrolle: Timo Dierkes), der im Gegensatz zu seinem realen Vorbild immer Weiß trägt und anstrengend entspannt ist, erscheint dem ans Bett gefesselten Polizisten.

Doch Heldt wäre nicht Heldt, wenn er nicht bald auf eigene Faust nach Olsen suchen würde. Er meint gar, den Flüchtigen im Krankenhaus gesichtet zu haben. Oder handelt es sich dabei um eine weitere Halluzination, die zu einer skurrilen Verfolgungsjagd über den Klinikflur führt? Auch wenn das Aus der Serie zum Zeitpunkt der Dreharbeiten noch nicht feststand: Am Ende erwartet Fans dann trotzdem eine besondere Überraschung und ein befriedigendes Finale.

Doch warum muss die Serie überhaupt enden? Auch wenn sich dieser Tage bedauernde Kommentare auf Facebook-Seite von "Heldt" sammeln, wurden die Einschaltquoten zunehmend schlechter: Sahen 2013 durchschnittlich 3,87 Millionen Zuschauer zu, waren es zu Beginn der siebten Staffel 2019 gerade noch 3,19 Millionen, später sogar nur 2,83 Millionen. Die Zahlen der jungen Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen entwickelten sich ernüchternd – von 0,54 Millionen zu Beginn auf 181.000 am Tiefpunkt der siebten Staffel.

Neue Rolle für Kai Schumann

Natürlich sei es traurig, dass das Format eingestellt werde, sagte Kai Schumann in einem Interview Ende 2020. Inzwischen scheint der 44-Jährige aber seinen Frieden damit gemacht zu haben: "Ich genieße gerade meinen neugewonnenen Freiraum", erklärte er. Demnächst wird Schumann in der achtteiligen VOX-Serie "Tonis Welt", einem Spin Off von "Club der roten Bänder"; zu sehen sein. Ein Ausstrahlungstermin steht noch nicht fest.

Überhaupt ging es für den ehemaligen "Doctor's Diary"-Star in den vergangenen Jahren weiter bergauf: Neben "Heldt" war der gebürtige Dresdner in einigen teils durchaus anspruchsvolleren TV-Produktionen diverser Sender zu sehen.

Für das ZDF hingegen war "Heldt" ein weiterer Versuch, mit Witz und Coolness die jüngere Zielgruppe zu gewinnen, schließlich locken etablierte Vorabandformate wie "Notruf Hafenkante" oder "Die Rosenheim-Cops" sowie die "SOKOS" im Zweiten doch tendenziell eher betagtere Menschen an. Und auch wenn "Heldt", gerade in der Anfangszeit, für diese auffällige Jugendlichkeit und die vermeintliche Nähe zu Formaten aus dem Privatfernsehen häufig kritisiert wurde: Als Alternative zur "SOKO"-Dauerschleife an anderen Vorabenden bot der bisweilen unkonventionell handelnde, snacksüchtige Kommissar dann doch die ein oder andere ersehnte Abwechslung.

Jung bleibt das ZDF auf diesem Sendeplatz in Zukunft trotzdem: Ab kommender Woche, am Mittwoch, 10. Februar", ermitteln dann ab 19.25 Uhr Eva-Maria Reichert und Nele Kiper in bislang zwölf Folgen der Familien-Anwaltsserie "Kanzlei Berger" – ebenfalls mit viel Humor und guter Laune.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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