ARTE-Doku über einen magischen Kinosommer

"Hollywood 1982": Neun Filme, die in die Geschichte eingingen

von Markus Schu

In den 1980ern wurde das Hollywood-Kino revolutioniert. Vor allem der Sommer 1982 veränderte das Unterhaltungskino mit neun grandiosen Filmen für immer, wie eine ARTE-Doku zeigt.

ARTE
Hollywood 1982 – Ein magischer Kinosommer
Dokumentation • 06.09.2019 • 21:50 Uhr

Die USA im Sommer 1982: Die harten 1970-er lagen endlich hinter den Amerikanern, Nixon, Watergate und der Vietnamkrieg waren passé. Und auch in künstlerischer Hinsicht stand ein Paradigmenwechsel bevor, denn die Ära des New Hollywood mit oft düsteren, unkonventionellen und radikalen Themen endete einige Jahre zuvor. Es war also an der Zeit, dass sich das Kino wieder neu erfindet. Und das sollte geschehen – in nur einem einzigen Sommer, der neun bedeutende Filme hervorbrachte, von denen die Welt noch heute spricht. Die beiden Filmemacher Jacinto Carvalho und Johan Chiaramonte widmen "dem Geburtsjahr des Unterhaltungs- und Special-Effects-Kinos" mit "Hollywood 1982 – Ein magischer Kinosommer" eine aufschlussreiche und grundsympathische Dokumentation, die durch Gespräche mit Zeitzeugen, Experten und Filmschaffenden ein legendäres Filmjahr wiederauferstehen lässt. ARTE zeigt den Film in einer Erstausstrahlung.

Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen: In nur einem einzigen Sommer brachte Hollywood "Conan der Barbar", "Tron", "Das Ding aus einer anderen Welt", "Rocky III – Das Auge des Tigers", "Blade Runner", "Star Trek II – Der Zorn des Khan", "Poltergeist" und "E.T. – Der Außerirdische" hervor – komplettiert durch George Millers australischen Endzeit-Actioner "Mad Max II – Der Vollstrecker". Heute sind diese neun Werke allesamt Kultfilme, die von Kritikern wie Fans gleichermaßen geschätzt werden. Doch das war nicht immer so: Weil Steven Spielbergs familienfreundlicher Überhit "E.T." die sommerlichen Ticketverkäufe dominierte, hatte das Publikum beispielsweise nur wenig Interesse am nihilistisch ausgerichteten Alien-Schocker "Das Ding" von John Carpenter oder am dystopischen "Blade Runner" von Ridley Scott. Und auch Steven Lisberger, der mit "Tron" zweifellos einen frühen Meilenstein der Computeranimation schuf, wurde erst spät mit dem Ruhm bedacht, der ihm gebührte.

In Gesprächen mit "Star Trek II"-Regisseur Nicholas Meyer, "Blade Runner"-Co-Autor David Webb Peoples oder auch David Hayter, der in den 2000-ern mit seinen Skripts zu "X-Men 2" und "Watchmen" für Furore sorgte, werden gleich zwei unterschiedliche Dinge transparent: Zum einen der Entstehungsprozess der angesprochenen Werke in den frühen 1980-ern sowie die Resonanz des damaligen Publikums. Und zum anderen der Einfluss, den die Filme auf all die Hollywoodproduktionen hatten, die in den kommenden Jahrzehnten in den Kinos starteten. "1982 war der größte Filmsommer aller Zeiten", heißt es an einer Stelle. Am Ende der Doku stimmt man dieser Aussage ehrfürchtig nickend zu.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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