Caren Miosga, Louis Klamroth, Maischberger und Co. - So viel verdienen die Polit-Talker

Vor allem im Programm der öffentlich-rechtlichen Sender finden sich zahlreiche Talkshows mit politischem Schwerpunkt. Doch wie viel Geld verdienen eigentlich die Moderatorinnen und Moderatoren? Das ist aus mehreren Gründen gar nicht so einfach zu bestimmen. Denn die entsprechenden Verträge sind nicht öffentlich. Zudem bezahlen die Sender in der Regel nicht nur für die Moderation, sondern für die komplette Produktion. Aufschluss geben aber bekannt gewordene interne Dokumente – über die beispielsweise die Portale „Medieninsider“ und „Business Insider“ berichtet haben.
Caren Miosga
Als Anne Will 2023 nach 16 Jahren politischem Talk in TV-Rente ging, fand die ARD mit der damaligen Tagesthemen-Moderatorin Caren Miosga die passende Nachfolgerin. Für ihre Moderationstätigkeit soll die 56-Jährige pro Jahr 570.000 Euro erhalten. Da im letzten Jahr insgesamt 30 Sendungen zu sehen waren, verdiente die Polit-Talkerin somit 19.000 Euro pro Show. Das ist aber noch nicht alles. Die Produktion der Show übernimmt nämlich mit MIO Media ein Unternehmen, das ihr mehrheitlich gehört. Das ist in der Branche nicht unüblich. Dementsprechend dürften noch mehr der 5,8 Millionen Euro, die die ARD jährlich für die Show locker machen soll, bei ihr hängen bleiben. Das Portal „t-online“ geht davon aus, dass Miosga mit ihrer Tätigkeit als Produzentin „jährlich bis zu 700.000 Euro“ verdient. Der Vertrag mit ihr soll übrigens noch bis Ende 2026 – mit Option auf eine einjährige Verlängerung – laufen.
Louis Klamroth
Ebenfalls in große Fußstapfen trat Louis Klamroth, der im Januar 2023 die Moderation von „Hart aber fair“ von Frank Plasberg übernahm. Allerdings verfügte der 35-Jährige schon damals über wertvolle Erfahrungen. So hatte der Lebensgefährte von Klimaschutz-Aktivistin Luisa Neubauer zuvor jahrelang auf n-tv den Polit-Talk „Klamroths Konter“ moderiert. Auch wenn sich sein Name nun nicht mehr im Sendungstitel findet, dürfte sich seine Bezahlung deutlich verbessert haben. So soll er für seine Moderationstätigkeit je nach Quelle 16.700 oder 17.000 Euro pro Sendung erhalten. Damit kommt der Journalist auf Einnahmen von über einer halben Million Euro pro Jahr. Auch hier könnten weitere Einkünfte durch die Produktion winken. Allerdings ist Klamroth nicht mehrheitlich an Florida Factual, der Produktionsgesellschaft von „Hart aber fair“, beteiligt. Die Majorität des Unternehmens, das der Journalist einst unter dem Namen K2H gegründet hatte, gehört nämlich seit 2023 Florida Entertainment. Hinter der Produktionsfirma stecken übrigens die Entertainer Klaas Heufer-Umlauf und Joko Winterscheidt.
Sandra Maischberger
Ob „Live aus dem Schlachthof“, „Talk im Turm“ oder „Menschen des Tages“: Sandra Maischberger bringt reichlich TV-Talk-Erfahrung mit. Zudem moderiert sie bereits seit 2003 eine eigene Talkshow in der ARD. Vielleicht auch deshalb soll sie zwischen 21.200 und 21.600 Euro pro Sendung erhalten und damit derzeit mehr als jeder andere Polit-Talker. Erhebliche Zusatzeinnahmen dürften sich für sie über die Produktionsfirma Vincent Berlin ergeben. Denn Sandra Maischberger ist nicht nur deren Mitbegründerin, sondern auch Geschäftsführerin des Unternehmens. Angeblich soll die 58-Jährige so 795.000 Euro pro Jahr an ihrer Show verdienen.
Markus Lanz
Auf den ersten Blick mutet das Salär, das Markus Lanz mit seiner gleichnamigen Talkshow im ZDF pro Folge einstreicht, eher gering an: Dieses soll nämlich nur knapp 13.900 Euro betragen. Hat der 56-Jährige schlecht verhandelt? Mitnichten. Denn das Jahresgehalt von Markus Lanz soll sich auf satte 1,9 Millionen Euro belaufen. Wie das möglich ist? Seine Sendung geht deutlich öfter über den Äther als die Konkurrenz. Während viele der anderen Shows nur gut 30-mal pro Jahr zu sehen sind, talkt Lanz mehr als viermal so oft. Da kommt bei den bislang rund 2.100 Sendungen ein hübsches Sümmchen zusammen. Allerdings musste sich Markus Lanz in seiner Anfangszeit mit deutlich weniger Geld begnügen. So soll er 2014 lediglich 250.000 Euro im Jahr verdient haben. Auch hier entstehen die Einnahmen nicht nur durch die Moderation, sondern auch durch die Produktion. Für die ist seit 2011 die Gesellschaft Mhoch2 TV verantwortlich, an der Lanz die Hälfte der Anteile hält.
Maybrit Illner
„Maybrit Illner“ ist ein echtes Urgestein unter den politischen Talkshows. Obwohl die ZDF-Sendung erst seit 2007 den Namen der 60-jährigen Journalistin trägt, moderierte diese die Sendung, die zuvor „Berlin Mitte“ hieß, bereits seit 1999. Das bedeutet allerdings nicht, dass sie auch die Spitzenverdienerin wäre. Im Gegenteil: Die gebürtige Ost-Berlinerin muss sich mit rund 11.000 Euro pro Sendung zufriedengeben. Ihr Jahressalär beläuft sich auf etwa 480.000 Euro.