"Jurassic World: Das gefallene Königreich"

Die Erbe bebt, der T-Rex brüllt

von Jasmin Herzog

Ein Vulkanausbruch droht die Insel, auf der die Dinosaurier leben, zu vernichten. Auch wenn der Horror in "Jurassic World: Das gefallene Königreich" stellenweise unfreiwillig komisch wirkt, kommen Dino-Fans erneut auf ihre Kosten.

RTL
Jurassic World: Das gefallene Königreich
Action • 26.12.2020 • 20:15 Uhr

Vor rund 65 Millionen Jahren, am Ende der Kreidezeit, hieß es für die Dinosaurier: Schluss, aus, Ende. Sie starben aus. War es ein Meteoriteneinschlag, ein Vulkanausbruch oder doch etwas ganz anderes, das dem T-Rex den Garaus machte? Die Forscher sind sich darüber nicht ganz einig. Doch bis heute faszinieren die Riesenechsen die Menschen. So ist es kein Wunder, dass nach drei "Jurassic Park"-Teilen und zwei "Jurassic World"-Filmen noch lange kein Ende in Sicht ist. RTL zeigt die fünfte Dino-Action "Jurassic World: Das gefallene Königreich" (2018) nun erstmals im Free-TV, für 2022 ist der Nachfolger "Dominion" angekündigt.

Einmal Aussterben reicht doch. Die Dino-Flüsterer Owen (Chris Pratt) und Parkleiterin Claire (Bryce Dallas Howard) setzen alles daran, ein paar der prähistorischen Riesen von der von einem Vulkanausbruch bedrohten Isla Nublar zu retten. Dass die Rettungsmission im Nachhinein vielleicht doch keine so gute Idee war, können sich Fans des Franchise sicherlich ausmalen. Die Isla Nublar präsentiert sich zum Abschied noch einmal von ihrer beeindruckendsten Seite. Die Erde bebt bedrohlich, und der Vulkan spuckt derart wütend Lava in den Himmel, dass das Temperament des T-Rex im Vergleich dazu eher wie das einer Schmusekatze wirkt. Claire avancierte nach den Ereignissen des ersten Films zur Dinoaktivistin und nimmt vieles in Kauf, um die Urzeitwesen zu schützen. Sogar halbwegs dschungeltaugliche Kleidung wurde ihr nach den High-Heels-Dauersprints im ersten Teil verpasst.

Owen wiederum musste von Claire erst überzeugt werden, an der Dino-Rettungsmission teilzunehmen. Sein Ziel ist es vor allem, Blue ausfindig zu machen, die letzte Überlebende der vier Raptoren, die er einst großgezogen hatte. Organisiert wird der ganze Spaß von Eli Mills (Rafe Spall), Benjamin Lockwoods (James Cromwell) rechter Hand. Bald stellt sich allerdings heraus, dass Mills nicht aus rein altruistischen Gründen die Rettung der Dinos plant. In den Tiefen der Villa, in der er mit John Hammonds ehemaligem Partner und dessen Enkelin residiert, verbirgt Eli ein grollendes, unglaublich tödliches Wesen, das er gedenkt, mit all den geretteten Dinos an den Höchstbietenden zu verschachern. Vor allem Blue ist für Eli von besonderem Interesse.

Das Positive: "Jurassic World: Das gefallene Königreich" kam im Kino visuell absolut beeindruckend daher, ob dieser Eindruck auf den Fernseher übertragbar ist, muss jeder selbst entscheiden. J.A. Bayona hat es geschafft, der Reihe einerseits treu zu bleiben, dem Film aber andererseits seinen Stempel aufzudrücken. In "Sieben Minuten nach Mitternacht" hatte der Spanier bereits gezeigt, dass er ein besonderes Talent fürs Inszenieren hat. Und mit der grandiosen Eröffnungsszene stellt er dies abermals unter Beweis. Die Schwächen des zweiten "Jurassic World"-Films liegen vor allem im Drehbuch. Geschrieben wurde es von Derek Connolly und Colin Trevorrow, der beim ersten "Jurassic World"-Film auf dem Regiestuhl saß und dort auch beim dritten Teil wieder Platz nehmen wird.

Man hat den Eindruck, als wären zwei Handlungsstränge etwas lieblos zu einem Film zusammengekleistert worden. Anschließend wurde das Ergebnis noch mit einer gehörigen Portion Horror versehen. Spätestens dann, wenn ein Monster-Dino die Treppe einer Villa hinaufrennt, um ein kleines Mädchen zu verfolgen, wirkt die Szenerie unfreiwillig komisch. Der sympathische Cast, allen voran Chris Pratt, gleicht das immerhin teilweise wieder aus.

Die heimlichen Hauptdarsteller eines jeden "Jurassic Park"- und "Jurassic World"-Streifens bleiben aber der T-Rex und sein Gebrüll, selbst wenn dem Über-Dino nicht so viel Präsenz eingeräumt wird, wie manch anderen seiner entfernten Verwandten. Und noch eines hat sich in den 27 Jahren, seitdem der erste "Jurassic Park"-Film in die Kinos kam, nicht geändert: "Das Leben findet einen Weg." Trotz mancher Schwächen macht das starke Ende des Films Lust auf den dritten Teil der Reihe.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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