"Kommissar Dupin – Bretonisches Vermächtnis": Doppelter Mord in Concarneau
Kommissar Dupin (Pasquale Aleardi) wird im bretonischen Städtchen Concarneau per Zufall Zeuge eines Mordes. Kurz darauf stirbt auch der Geschäftspartner des Toten. Offenbar liegen die Motive für die Taten in der Geschichte des Ortes.
Eigentlich will Kommissar Dupin (Pasquale Aleardi) nur schnell einen Kaffee trinken, bevor er seine Mutter Virginie (Tatja Seibt) vom Bahnhof abholt. Doch dann fällt plötzlich eine Leiche vom strahlend blauen bretonischen Himmel. Bei dem Toten handelt es sich Pierre Chaboseau (Stefan Morawietz), einen angesehenen Arzt, der, wie Dupin schnell herausfindet, vom Balkon gestoßen wurde.
Am Tatort trifft der Kommissar auf Maelle (Karin Giegerich), die ziemlich verwirrt wirkende Witwe. Dupin wird misstrauisch: Kann oder will sie keine Aussage über den Tathergang machen? Handelt es sich etwa um eine Beziehungstat, die Maelle oder ihr Geliebter Jodoc Luzel (Peter Benedict) begangen haben? Von der jungen Kellnerin Sieren Cléac (Amy Benkenstein), die Pierre täglich sein Frühstück brachte und ihn scheinbar zuletzt gesehen hat, erhofft sich Dupin vergeblich neue Informationen. Als dann jedoch Jodoc, der langjährige Geschäftspartner von Pierre, ebenfalls stirbt und Sieren angefahren wird, wittert der Kommissar eine größere Geschichte, die weit in die Geschichte der idyllischen Küstenstadt Concarneau hineinreicht. Und plötzlich schwebt auch Brecan Priziac (Hans-Uwe Bauer), der dritte einflussreiche Mann der Stadt, in tödlicher Gefahr ...
"Kommissar Dupin – Bretonisches Vermächtnis" (Drehbuch: Eckhard Vollmar) ist der achte Teil der ARD-Krimireihe, in welchem Regisseur Bruno Grass auf eine ganze Reihe altbewährter Kriminalfilmmotive zurückgreift: So lässt er den Hauptdarsteller Pasquale Aleardi gleich zu Beginn durch einen Dachboden schleichen, auf welchem – wer hätte es gedacht – gleich mehrere weiße Leintücher trocknen und so die Sicht stehlen. Später hingegen kämpft sich Dupin in alter Ermittlertradition durch einen Berg von Akten und alten Plänen im Stadtarchiv.
Erfrischend sind die beiden Gehilfen des Kommissars, Inspektor Kadeg (Jan Georg Schütte) und Assistentin Nolwenn (Annika Blendl), die einen stummen Wettkampf um die Gunst Dupins ausführen und sich gegenseitig in ihrer familiären Vernetzung innerhalb der "blauen Stadt" übertrumpfen. Auf diese Weise ist "Bretonisches Vermächtnis" ein angenehm unverkrampfter TV-Krimi, der trotz fehlender Action eine überraschend spannende Wendung bietet.
"Bretonisches Vermächtnis" basiert wie alle anderen Teile der Reihe auf den gleichnamigen Romanen des deutschen Autors Jörg Bong, der seine Werke unter dem Pseudonym Jean-Luc Bannalec verfasst. Inzwischen wurden die Filme in über 40 Länder verkauft und erfreuen sich selbst in Frankreich großer Beliebtheit.
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH