"Matula – Tod auf Mallorca"

Matula hat auch auf der Ferieninsel nicht frei

von Hans Czerny

Privatdetektiv Matula ist eigentlich in Rente, auf Mallorca bekommt er im dritten Film der Spin-Off-Reihe trotzdem alle Hände voll zu tun. Er will den Tod eines Lebemenschen aufklären.

ZDF
Matula – Tod auf Mallorca
Kriminalfilm • 19.04.2019 • 21:15 Uhr

Es ist fast Tradition: Immer an Karfreitag, um 21.15 Uhr, kommt Matula. Die nach ihm benannte Reihe, ein Spin-Off der ZDF-Serie "Ein Fall für zwei", in der Claus Theo Gärtner bis 2013 als Privatdetektiv wirkte, geht mit der Folge "Tod auf Mallorca" in ihre dritte Runde. Jeweils fünf Millionen Zuschauer bei den Teilen eins und zwei ermutigten zum Weitermachen. An Matulas Seite wirkt dabei mit lechzender Zunge ein treuer Collie namens Renz, benannt nach Matulas früherem Partner, dem von Günter Strack bis 1988 gespielten Anwalt Dr. Renz.

Nach der Nordsee und dem Allgäu treibt es den reisenden Detektiv nun nach Mallorca, Lieblingsinsel der Deutschen. Matula soll eine Jacht überführen, offensichtlich ein willkommener Job für den in Rente gegangenen Detektiv. Am Zielort ist allerdings der Besitzer nicht zu sehen. Stattdessen trifft Matula auf einen Frauenhelden und Lebemann, der sich als Kieferchirurg aus Hamburg ausgibt. Nach Mallorca habe es ihn wegen der Wärme und nicht zuletzt wegen der Frauen gezogen.

Nachdem der von Jochen Horst gespielte Hamburger mit Matula Freundschaft geschlossen hat, liegt er am nächsten Morgen schon tot im Hafenbecken. Seine Partnerin auf Zeit, Karin Weißbach (Heike Trinker), gerät bei der örtlichen Polizei schnell unter Verdacht. Sie bittet Matula daher um Hilfe dabei, ihre Unschuld zu beweisen. Gesagt, getan: Matula, der sich stets mit dem sonoren Satz: "Mein Name ist Matula, Josef Matula" vorzustellen pflegt, findet alsbald heraus, dass der Tote verschiedene Identitäten hatte – und mehrere Frauen. Neben der Dame vom Schiff teilten sich noch mindestens zwei weitere Frauen den Mann – eine Galeristin und die Frau eines Mafiamagnaten, der so ziemlich die ganze Insel in seinen Fängen hält.

Matula kommt bei seinen Recherchen flott voran, er dringt in reiche Grundstücke ein, nimmt Fotos als Beweisstücke vom Regal und gibt sich auf dem Golfplatz als Caddy aus, nur um einen in finanzielle Nöte geratenen Immobilienhai nach dem möglichen Mord an seinem Gläubiger zu befragen. Dabei wird Matula stets viel vom auskunftswilligen örtlichen Commissario geholfen. Wer wollte auch der treuherzigen und im Wortsinne blauäugigen Direktheit Matulas widerstehen? Selbst, wer sich schon in Sicherheit wähnte, wird am Ende doch noch gefangen. Schon klar, dass einer wie Matula nicht aus jenem Glas trinkt, in dem die für ihn zubereiteten K.o.-Tropfen sind.

Die Ferieninsel darf sich dabei wieder einmal von ihrer schöneren Seite mit vielen Klippen und Bergen zeigen (Regie: Daniel Helfer). Selbst mit spanischer Sprache wird nicht gegeizt. Manchmal werden die Sätze untertitelt, als wär's kein ironisch gefärbter Unterhaltungskrimi, sondern ein wertvoller Arthouse-Film. Doch das rückt dann der Score mit seinen "Papa tanzt Mambo, Mama tanzt Mambo"-Songs von anno dazumal schon wieder zurecht.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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