Til Schweiger begründet vernichtende US-Kritiken mit seiner Herkunft
Sein Film "Head Full of Honey" kam bei US-Kritikern nicht gut weg. Nun findet Til Schweiger Erklärungen für das Scheitern des Remakes von "Honig im Kopf".
Bereits bevor das Remake von Til Schweigers Kassenhit "Honig im Kopf" den Weg in die deutschen Kinos fand, sorgten Kritiken der US-Presse über "Head Full of Honey" für schlechte Stimmung beim deutschen Star. Kaum ein gutes Haar ließen sie an der Neuverfilmung, die sich hauptsächlich durch eine neue Besetzung vom Original unterscheidet: Nick Nolte statt Dieter Hallervorden, Sophie Lane Nolte statt Emma Schweiger, Matt Dillon statt Til Schweiger, Emily Mortimer statt Jeanette Hain.
Als "Flop" wil Schweiger seinen Film aber trotz eines verheerenden US-Einspielergebnisses nicht bezeichnet wissen, wie er im Interview mit dem Magazin "stern" klarstellt: "Flop ist das falsche Wort, ein Flop ist, wenn ein Studio auf etlichen Millionen Verlust sitzen bleibt." Sein Film würde das Budget mit Sicherheit wieder einspielen. "Aber es ist die größte Enttäuschung meiner Karriere als Filmemacher, weil wir zu keiner Zeit eine realistische Chance hatten." Ob er mit dieser Erfahrung jemals wieder einen internationalen Film drehen werde, sei noch völlig unklar.
Auch zu dem Vorwurf, "Head Full of Honey" sei unrealistisch, wie es ebenfalls die US-Kritiker feststellten, nimmt Schweiger Stellung: "Wir haben nie behauptet, dass 'Honey' kein Märchen ist! Die meisten Filme sind Märchen, darum lieben wir sie!" Ein Film wie "Terminator 2" sei ebenfalls ziemlich unrealistisch, und trotzdem sei er einer der besten Filme aller Zeiten, so Schweiger.
Die Ablehnung in den USA erklärt er sich durch seine Herkunft: "Bei 'Head Full' haben sich drei Kritiker – und nur diese drei – hingesetzt und gesagt: Hey, du Deutscher, dich wollen wir hier nicht haben, komm hier nicht mit so einem Film her." Außerdem hätten es deutsche Filme in den USA grundsätzlich schwer – vor allem, wenn sie unterhaltend und lustig sein wollen, so Schweiger. "Deutsche Unterhaltungsfilme, in denen es nicht um Stasi oder Drittes Reich geht, haben es generell schwer im Ausland. Unterhaltung aus Deutschland gilt als Widerspruch in sich."
"Head Full of Honey" hat in den USA seit dem Kinostart am 30. November 2018 gerade einmal 12.350 Dollar eingespielt. Seit dem 21. März läuft der Film nun auch hierzulande in den Kinos.
Quelle: teleschau – der Mediendienst