Triumph bei den Oscars: Der größte Kritiker hat zurecht gewonnen
Die Oscars wurden vergeben, und "Birdman (oder die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit)" ist der große Gewinner der 87. Academy Awards. Mit dieser Entscheidung hat die Jury nach einem dicken Fauxpas im Vorfeld nun doch alles richtig gemacht.
Eigentlich standen die Oscars 2015 unter keinem guten Stern: Das Werk "Selma" über Martin Luther King wurde lediglich zwei Mal nominiert, ein Rassismus-Vorwurf tat sich schnell auf. Zwar hatte dieser Film nicht die Ambitionen, der große Gewinner des Jahres zu werden, das offenkundige Desinteresse der Jury überraschte aber schon.
Wenigstens in künstlerischer Hinsicht machte die "Academy" dafür alles richtig. "Birdman" gewann zwar "nur" vier Oscars, war aber dennoch der Gewinner des Abends mit dem Triumph in den Kategorien "Beste Kamera", "Bestes Originaldrehbuch", "Beste Regie" und natürlich "Bester Film".
Es war die richtige Wahl
Es war eine mutige, wenn auch richtige Wahl der Jury, Regisseur und Drehbuchautor mit diesen Preisen auszuzeichnen – und Werke wie "Boyhood" nicht. "Birdman" strotzt nur so vor Kritik an der Traumfabrik, die zahlreichen Comicverfilmungen von "Spider-Man" bis hin zu den "Avengers" werden dort alles anderes als subtil vorgeführt. Mit den diesjährigen Oscars wurden diese Filme nun als banale Unterhaltungswerke abgetan.
Es ist auch ein klares Zeichen der vorrangig von Filmschaffenden besetzten "Academy" an die großen Produktionsfirmen: Der Mut zum Risiko wird belohnt. "Birdman" hat mittlerweile das vierfache seines Budgets eingespielt und ist somit wirtschaftlich ein Riesen-Erfolg. Und trotz zahlreicher Erfolge bei diversen Preisverleihungen im Vorfeld der Oscars – die "Academy" hat es nun endgültig zu einem rundum gelungenen Meisterwerk gemacht.
In Kooperation mit RP ONLINE.
Hier haben wir die Gewinner sämtlicher Kategorien aufgelistet: Vier Oscars für "Birdman" – und wer bekam die anderen?
