Einst war der Schauspieler Riggan Thomson im Superheldenkostüm des "Birdman" eine Berühmtheit. Heute jedoch hat er Schwierigkeiten sich mit seinem Beruf über Wasser zu halten. Deshalb will die einstige Superheld-Ikone mit einem Broadway-Stück beweisen, dass er ein großartiger Schauspieler ist.
Doch kurz vor der Premiere des Stückes fällt Riggans Co-Hauptdarsteller durch einen Unfall aus und Riggan, Produzent, Regisseur und Hauptdarsteller in Personalunion, kann den gefragten Jung-Star Mike Shiner als Ersatz bekommen. Der gilt zwar als genialer Mime, erweist sich aber auch als widerlicher Choleriker, der darüberhinaus nicht nur die Hauptdarstellerin, sondern auch noch Riggans Tochter Sam schamlos anbaggert.
Während Riggan mit den Unbillen einer Broadway-Produktion zu kämpfen hat, versucht er auch, sein Alkohol-Problem in den Griff zu bekommen. Da können Gespräche mit dem Alter Ego "Birdman" manchmal weniger hilfreich sein als gedacht. Dann tauchen auch noch seine Freundin und seine Ex-Frau mit zusätzlichen Problemen auf ...
Inszenatorisches wie schauspielerisches Meisterwerk
Der mexikanische Regisseur Alejandro González Iñárritu ("Amores perros", "21 Gramm") ist immer für Überraschungen gut. Aber mit diesem inszenatorischen wie schauspielerischen Meisterwerk hat er sich selbst übertroffen.
Nicht nur die ungewöhnliche Geschichte über einen einstigen Superhelden-Star (mit Ex-"Batman" Michael Keaton brillant besetzt), sondern die vielen witzigen wie skurrilen Einfälle am Rande und vor allem die fast 100-minütige Plansequenz (d.h. die Kamera läuft ohne erkennbaren Schnitt 100 Minuten durch und das Gezeigte musste exakt durchgetimt und -geplant werden) zeugen von höchster Filmkunst.
Hier wird nicht nur gekonnt über das Action- und Comic-Genre reflektiert, sondern werden gleichzeitig die Ängste und Nöte einstiger Stars thematisiert, der Umgang mit phantastischen Elementen mit der bitterbösen Alltagsgeschichte des Bühnenbetriebs verbunden, Familienkonflikte eingeflochten, Drogenproblematik angerissen, schonungslose Branchenwitze präsentiert uvm.
Ein filmisches Kleinod
Sprich: ein filmisches Kleinod, das man nicht verpassen sollte und das einen vermutlich auch bei der x-ten Sichtung noch in Erstaunen versetzt.