Uli Hoeneß schimpft über Internet: "katastrophales Mittel"
Uli Hoeneß, Noch-Präsident des FC Bayern München, prangert den respektlosen Umgang miteinander an. Vor allem in den Medien und vor allem im Internet.
"Wenn es unsere Gesetzgeber nicht schaffen, dass auch im Internet Leute verfolgt werden, die beleidigen, die mobben, die unter Druck setzen, dann wird unsere Gesellschaft sehr viel größere Probleme bekommen, als sie jetzt schon hat." – Ruhig und sachlich trug Uli Hoeneß, noch wenige Tage Präsident des FC Bayern München, seine Kritik und Medienschelte vor. Das war dem Rahmen entsprechend: Hoeneß war Ehrengast beim NDR-Gedenkabend zum Todestag von Ex-Nationaltorhüter Robert Enke, der sich am 10. November zum zehnten Mal jährt. Im Rahmen der "Sportclub Story "Robert Enke – Auch Helden haben Depressionen" wurden in Hannover auch die Preise der Robert-Enke-Stiftung verliehen.
Hoeneß und die Medien – ein dauerhaft zwiespältiges Verhältnis. Aber dem 67-Jährigen ging es diesmal nicht nur um die Medien und um "seine" Bayern, sondern ums große Ganze. "Ich finde, dass unsere Gesellschaft – und das gilt nicht nur für den Fußball – relativ respektlos miteinander umgeht." Das Internet bezeichnete er als "katastrophales Mittel", das der Gesellschaft noch große Probleme bereiten werde.
Natürlich bekamen auch die Medien ihr Fett weg. Nach dem tragischen Freitod Enkes, der vor zehn Jahen von einem Zug überfahren und getötet wurde, habe er, Hoeneß, bei der Trauerzeremonie für Enke mit etlichen Medienvertretern gesprochen, die sich damals selbstkritisch zeigten, ob "man nicht vielleicht doch überlegen sollte, bevor man was raushaut". Diese Selbstkritik, so Hoeneß in dem TV-Talk, habe nicht lange gehalten: "Viele Medien haben sich diese Veranstaltung von vor zehn Jahren überhaupt nicht gemerkt."
Quelle: teleschau – der Mediendienst