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"X-Men: Apocalypse": Nichts für Neueinsteiger

von Sabine Metzger

    Wie sieht's denn hier aus? Als der mächtige Mutant Apocalypse (Oscar Isaac) wieder erwacht, versteht er die Welt nicht mehr. Nach über 5.000 Jahren ohne seine Aufsicht haben die Menschen sich die Erde Untertan gemacht. Damit ihn die Schwächlinge künftig wieder verehren, muss er erst mal die Erde ein bisschen entvölkern. Wären da nur nicht die X-Men! Doch die bunte Mutantentruppe hatte sich eigentlich schon lange aufgelöst. "X-Men: Apocalypse" wirkt deutlich blasser als die beiden Vorgänger, ist aber kein kompletter Fehlschlag. ProSieben zeigt das seltsam seelenlose Spektakel nun als TV-Premiere.

    ProSieben
    X-Men: Apocalypse
    Action • 25.02.2018 • 20:15 Uhr

    Im Jahr 1983 hat es die X-Men auf verschiedene Seiten des Eisernen Vorhangs verschlagen. Während Mystique (Jennifer Lawrence) in Ostberlin Mutanten aus Käfigkämpfen befreit, hat sich Magneto (Michael Fassbender) in ein ruhiges Leben als Stahlarbeiter in Polen zurückgezogen. Professor X konnte derweil in den USA ein Internat für junge Mutanten aufbauen und träumt von integrativen Lernkonzepten mit Normalmenschen. Erst als Apocalypse die Bildfläche betritt, müssen sie alle ihre Seiten neu wählen.

    Der Internats-Plot bietet Singer die Gelegenheit, zahlreiche Mutanten aus dem alten Franchise neu besetzt wiederzubeleben. Unter anderem macht Sophie Turner (Sansa Stark aus "Game of Thrones") eine ganz gute Figur als Jean Grey. Wieder mit dabei ist erfreulicherweise Evan Peters als Quicksilver, der schon im letzten Film so ziemlich jede Szene stahl, in der er auftauchte, und auch diesmal die mit Abstand beste Action-Sequenz für sich beanspruchen kann.

    Der Plot wurde enttäuschend lieblos von der Stange gepflückt: Größenwahnsinniger Superschurke erstrebt Weltherrschaft mittels Weltzerstörung – das kennt man schon. Auch die Durchhaltebotschaft für Underdogs und Außenseiter, die vorherige Produktionen der Reihe ausgemacht hat, fehlt diesmal. Immerhin halten die Charaktere und ihre Beziehungen zueinander den Film unterhaltsam.

    Im Zentrum stehen wieder einmal die besten Feinde Professor X und Magneto. Dass ihr Beziehungskarussell auch in der x-ten Wiederholung noch nicht langweilt, ist den motivierten Schauspielern McAvoy und Fassbender zu verdanken. Für den vollen Genuss der zerquälten Männermienen ist es jedoch nötig, auch ihre Vorgeschichte zu kennen – Neueinsteiger finden nur schwer einen Zugang zum Mutanten-Universum.


    Quelle: teleschau – der Mediendienst

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