"Im Westen Nichts Neues" wird zum Welterfolg

Dieser deutsche Film hat bei den Oscars Geschichte geschrieben

13.03.2023, 10.20 Uhr
von julo
Dieser deutsche Film hat bei den Oscars Geschichte geschrieben.
Dieser deutsche Film hat bei den Oscars Geschichte geschrieben.  Fotoquelle: Reiner Bajo

In der Nacht von Sonntag auf Montag fand die Preisverleihung der Oscars statt. Der deutsche Film "Im Westen Nichts Neues" ist mit vier gewonnen Auszeichnungen nicht nur der zweiterfolgreichste Film der diesjährigen Academy Awards, sondern auch der erfolgreichste deutsche Film in der Geschichte der Oscars.

Im Film melden sich zwei Schüler 1917 freiwillig als Soldaten. Sie sind von der deutschen Propaganda geblendet und möchten als Helden aus dem Ersten Weltkrieg hervorgehen. Nach und nach müssen die Jungen jedoch lernen, dass die Grauen des echten Krieges nichts mit den überschwänglichen Reden ihrer Lehrer und Vorbilder zu tun haben. Für die zwei desillusionierten Deutschen rückt der Ruhm immer weiter in den Hintergrund, während sie verzweifelt versuchen, zu überleben. Der Streifen überzeugt dabei nicht nur optisch mit realistischen Kulissen: Die Leistung der Hauptdarsteller ist hervorragend und erzeugt echtes Mitgefühl beim Publikum. Zudem traut sich der Regisseur, die Unerbittlichkeit des Krieges unverblümt darzustellen.

Kein Wunder also, dass "Im Westen Nichts Neues" schon im Vorfeld als kleiner Favorit der Preisverleihung galt. Dies bestätigte sich noch einmal, als der Film tatsächlich für neun Oscars nominiert wurde, unter anderem als "Bester internationaler Film". Doch viele waren trotzdem skeptisch: Erst drei deutsche Filme gewannen bisher überhaupt einen Oscar, der letzte war "Das Leben der Anderen" im Jahr 2007.

In der Nacht von Sonntag auf Montag erwiesen sich diese Zweifel als unberechtigt. Die deutsche Produktion wurde gar zum zweiterfolgreichsten Film der gesamten Academy Awards. Mit insgesamt vier Auszeichnungen ist der Film damit genauso erfolgreich wie etwa der erste Teil der "Herr der Ringe"-Trilogie. Neben der Trophäe für den besten internationalen Film wurde auch Kameramann James Friend für seine herausragende Leistung ausgezeichnet. Ein weiterer Oscar ging verständlicherweise an das unglaubliche Szenenbild der Produktion. Außerdem räumt Volker Bertelmann den Award für die beste Filmmusik ab. Der bekannte Komponist war schon einmal für den Oscar nominiert, diesmal gelang ihm der Erfolg. Damit hat der deutsche Netflix-Streifen Filmgeschichte geschrieben.

Das merkte man auch dem Regisseur sowie weiteren Beteiligten der Preisverleihung deutlich an. Edward Berger, der sich für den Film verantwortlich zeigt, dankt in seiner Rede vor allem dem Hauptdarsteller Felix Kammerer, für den "Im Westen Nichts Neues" tatsächlich seine erste große Performance war. Dieser habe "den ganzen Film getragen, als wäre es nichts", sagte der begeisterte Regisseur.

Alle Gewinnerinnen und Gewinner der diesjährigen Oscars finden Sie hier.

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