Regisseur will Aufmerksamkeit nutzen

Oscar-Gewinner Daniel Kwan macht auf psychische Gesundheit aufmerksam

13.03.2023, 09.14 Uhr

"Everything Everywhere All at Once" ist ein Sci-Fi-Film, der insgesamt 7 Oscars, unter anderem als "Bester Film", gewonnen hat. Damit ist er der erfolgreichste Film der diesjährigen Preisverleihung. Im anschließenden Interview nutzte Drehbuchautor und Regisseur Daniel Kwan die einmalige Gelegenheit, um die Aufmerksamkeit auf ein ernstes Thema zu lenken.

Alle Gewinnerinnen und Gewinner der diesjährigen Oscars finden Sie übrigens hier.

Sie zählen zweifelsohne zu den großen Gewinnern des Abends: Die Filmemacher Daniel Scheinert, Jonathan Wang und Daniel Kwan dürfen sich über sieben Trophäen für ihren Science-Fiction-Film "Everything Everywhere All at Once" freuen. Die an die Verleihung anschließende Fragerunde im Pressebereich der Academy Awards nutzten die Filmemacher, um auf ein ernstes Thema aufmerksam zu machen: Bereits in seiner Dankesrede hatte Daniel Kwan, Autor, Regisseur und Produzent des Films, über seinen Kampf mit Unsicherheiten und psychischen Problemen gesprochen. Den fröhlichen Umgang des Films mit derartigen Themen betrachtet der 35-Jährige im Interview mit als große Chance: "Ich glaube, wir befinden uns gerade in einer Krise der psychischen Gesundheit", sagte Kwan: "Besonders die jüngere Generation hat nicht viel, auf das sie sich freuen kann. Wenn man sich heutzutage mit Studenten unterhält, ist eine gewisse Trostlosigkeit allgegenwärtig."

Er selbst habe in seiner Jugend "viele dunkle Zeiten" erlebt. Die Fähigkeit, durch seine Kunst über diese Erfahrungen zu sprechen, sei "eine der besten Superkräfte", die er im Umgang mit diesen persönlichen Herausforderungen gehabt habe. Er fuhr fort: "Ich denke, die radikale, transformative Kraft von Freude und Absurdität und die Jagd nach dem eigenen Glück ist etwas, das ich den Menschen vermitteln möchte, die so sind wie ich in diesem Alter."

Aufmerksamkeit für die guten Dinge

"Everything Everywhere All at Once" sei "ein wahres Feuerwerk an Freude, Absurdität und Kreativität", fuhr er fort: "Und ich hoffe wirklich, dass die nächste Generation einen Film wie unseren sehen kann und einfach sagen kann: 'Oh.' Denn es gibt eine andere Art, die Düsternis zu betrachten, und eine andere Art, sich ihr zu stellen." Produzent Jonathan Wang ergänzte: "Ich denke, dass wir alle in diesem Raum einen Job machen, der die Aufmerksamkeit auf eine Sache lenkt. Wir ziehen die Aufmerksamkeit der Menschen auf uns, und manchmal tun wir das auf schändliche Weise, was zu Problemen mit der psychischen Gesundheit führt. Und manchmal tun wir es mit Schönheit, und wollen ein bestimmtes Licht einflößen, und wir ziehen die Leute auf ein Licht zu. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, Filme zu machen, die gut sind, die letztendlich zu etwas Gutem führen."

"Everything Everywhere All at Once" erzählt von Evelyn Wang (Michelle Yeoh), die mit ihrem Leben unzufrieden ist. Auf dem Weg zu einer Steuerprüfung gerät sie in eine verrückte Abenteuerreise durch das Multiversum und muss letztlich für die Rettung der Welt kämpfen. Der Film gewann den Oscar in den Kategorien "Bester Film", "Beste Regie", "Beste Originaldrehbuch", "Bester Schnitt" und "Beste Filmmusik". Michelle Yeoh wurde außerdem als beste Hauptdarstellerin, Ke Huy Quan als bester Nebendarsteller und Jamie Lee Curtis als beste Nebendarstellerin prämiert.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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