Kino-Neustarts

Spannende Filme im September: Von Horror bis Komödie

11.09.2025, 10.16 Uhr
Am 11. September starten drei vielversprechende Filme: "Beule - Zerlegt die Welt" von Janek Rieke, die Stephen-King-Adaption "The Long Walk" und Ethan Coens "Honey Don"t'. Ein cineastisches Highlight erwartet die Zuschauer.

Eigentlich sei er ja ein "ruhiger Typ", erklärt Olli. Friesischer Bootsbauer in einer festen Beziehung, unauffällige Erscheinung, grundsätzlich sehr umgänglich und nett. Aber ab und zu, wenn er Stress hat, muss Olli Sachen kurz und klein hauen. Deshalb nennen ihn manche Leute auch "Beule". Und in dem Lebensabschnitt, in dem ihn Janek Rieke in seinem neuen Film zeigt, hat Olli richtig viel Stress. Seine Liebste ist schwanger ...

Was das Publikum in dieser Woche neben "Beule – Zerlegt die Welt" außerdem erwartet: Mit "The Long Walk – Der Todesmarsch" wurde die nächste Stephen-King-Geschichte verfilmt, und mit "Honey Don't" präsentiert Ethan Coen den zweiten Teil einer queeren B-Movie-Trilogie.

Beule – Zerlegt die Welt

Sich mit seiner Anja (Julia Hartmann) einen Hund anschaffen, darauf hätte Olli (Janek Rieke) sich ohne große Diskussion schnell eingelassen. Aber Kinder bekommen? Der bloße Gedanke jagt bei Olli schon den Puls in die Höhe. "Die schlafen doch nachts nicht. Dann können wir auch nicht schlafen. Wir brüllen uns an und dann hassen wir uns." Viele Bedenken, hilft alles nichts, Anja will unbedingt und wird bald schwanger. Alles wird gut, verspricht Anja. Und dann wird alles viel schlimmer, als Olli es sich je hätte vorstellen können.

Janek Rieke ist im deutschen Filmgeschäft längst kein Unbekannter mehr, seit Ende der 90-er war der 54-Jährige in zahlreichen TV-Produktionen zu sehen – zum Beispiel als Kommissar Winter in der Serie "Der Kriminalist" (2010 bis 2015, 42 Folgen). Als Filmemacher hat er aber auch schon von sich reden gemacht: Sein Langfilm-Debüt "Härtetest" erntete 1998 hervorragende Kritiken, war unter anderem zweifach für den Deutschen Filmpreis nominiert. Trotzdem dauerte es 25 Jahre, bis Rieke sein Zweitwerk "Beule – Zerlegt die Welt" umgesetzt bekam – als Produzent, Autor, Regisseur und Hauptdarsteller.



Eine ziemlich schwere Geburt war's mit dieser neuen Komödie voller Drama und derbe eskalierender Gewalt. Bereits 2019 wurde gedreht (Arbeitstitel "Friesen am Limit"), 2022 feierte der Film beim Filmfest Hamburg Premiere. Ganze drei weitere Jahre später kommt "Beule" nun endlich bundesweit in die Kinos. Die ersten Kritiken zeigen sich auch von diesem neuen Rieke-Projekt sehr angetan. Neben Janek Rieke und Julia Hartmann wirken in Nebenrollen unter anderem auch Nilam Farooq, Max Giermann und Hinnerk Schönemann mit.

The Long Walk - Der Todesmarsch

Marschieren, marschieren, marschieren ... und bloß nicht stehenbleiben. Stephen King schickte 1979 (damals noch unter dem Pseudonym Richard Bachman) 100 Jugendliche auf eine beschwerliche, mörderische Reise und legte damit den Grundstein für ein eigenes kleines Subgenre: Survival mit Teenagern, die in einem Wettbewerbs-Rahmen ums Überleben kämpfen. Romanreihen wie "Tribute von Panem" und "Maze Runner" waren klar von Kings dystopischem Werk inspiriert, die dazugehörigen Verfilmungen erreichten ein Millionenpublikum. Jetzt, nach mehreren gescheiterten Versuchen, kommt auch eine Filmadaption von "Todesmarsch" auf die Leinwand.

Eine Kino-Version von "Todesmarsch": Daran arbeiteten in der Vergangenheit unter anderem schon George A. Romero ("Die Nacht der lebenden Toten") und Stephen-King-Experte Frank Darabont ("Die Verurteilten", "The Green Mile"), doch über die Entwicklungsphase kamen die jeweiligen Projekte nicht hinaus. Ein Versuch der Produktionsfirma New Line Cinema ("Es", 2017) scheiterte ebenfalls. 2024, nach abermaliger neuer Rechtevergabe, starteten schließlich die Dreharbeiten zum jetzigen Film "The Long Walk – Der Todesmarsch". J. T. Mollner schrieb das Drehbuch, Francis Lawrence führte Regie – also der Mann, der auch schon drei "Tribute von Panem"-Filme sowie das Prequel "The Ballad Of Songbirds And Snakes" inszenierte.

Der Horrorthriller, der zuletzt schon als eine der besten Stephen-King-Verfilmungen der jüngeren Vergangenheit gefeiert wurde, spielt in der nahen Zukunft in den USA. Das Land wird von einem autoritären Militärregime geführt, das jährlich einen berüchtigten, medial begleiteten "Todesmarsch" veranstaltet. 100 Jugendliche laufen, eskortiert von Soldaten, eine Straße entlang. Und zwar so lange, bis nur noch ein einziger von ihnen auf den Beinen ist. Wer nicht mehr kann, wird dreimal "verwarnt" und dann umgehend erschossen. Mark Hamill ("Star Wars") schwört die neuen Kandidaten als "Der Major" auf ihren unheilvollen Marsch ein: "Bei manchen wird das Herz schlapp machen, bei anderen das Hirn. Und es wird Blut fließen ..."

Honey Don't

"True Grit", "No Country For Old Men", "Fargo": Nach Meisterwerken wie diesen kann man den Coen-Brüdern Ethan und Joel ihren Platz in den Kino-Geschichtsbüchern nicht mehr nehmen. Seit drei Jahrzehnten genießen die beiden preisgekrönten Filmemacher einen hervorragenden Ruf in Hollywood – so gut, dass sie sich zwischendurch auch mal kleine Extravaganzen für die Nische leisten können. Wie extravagant und nischig, das zeigt Ethan Coen aktuell mit seinem neuen Film "Honey Don't".

Nicht wie üblich im Gespann mit seinem Bruder Joel, sondern stattdessen mit Ehefrau Tricia Cooke an seiner Seite, startete Ethan Coen bereits 2024 eine queere B-Movie-Trilogie. Der Auftaktfilm "Drive-Away Dolls" erzählte mit Margaret Qualley und Geraldine Viswanathan in den Hauptrollen von zwei Frauen, deren Weg sich auf einem skurrilen Roadtrip mit dem von ein paar minderbemittelten Ganoven kreuzt. Auch für den zweiten Film der Reihe setzen Ethan Coen (Regie) und Tricia Cooke (Regie und Drehbuch) auf Margaret Qualley als Hauptdarstellerin. Diesmal spielt sie eine schlagfertige Privatdetektivin, und auch die trifft auf allerhand schräge Figuren, wie sie typisch sind für Filme mit dem Coen-Label.

Der Fall, den Honey O'Donahue (Qualley) in "Honey Don't" bearbeitet, beginnt mit einer toten Frau in einem verunfallten Cabrio. Tot war die Dame wohl schon vor dem Unfall. Aber wer hat sie umgebracht? Die Ermittlungen vor staubiger kalifornischer Kulisse führen Honey in einen Sumpf voller Geheimnisse und Absurditäten. Dabei rückt insbesondere der schmierig-charmante Sektenführer Reverend Drew Devlin (Chris Evans) in den Fokus. Neben Evans ergatterte unter anderem auch Aubrey Plaza eine Rolle in dieser eigenwilligen Krimi-Groteske. Der dritte Teil der Filmreihe ist indes schon in Planung, er soll "Go Beavers!" heißen und wird voraussichtlich 2026 in den Kinos starten.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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