Quoten-Garant „Tatort“? Das waren die schlechtesten Folgen aller Zeiten

Obwohl der „Tatort“ recht zuverlässig für Traumquoten beim Ersten sorgt – so gibt es doch einige Folgen, die im Laufe der Jahrzehnte das Ziel verfehlt haben. Während für einige Folgen schlechte Einschaltquoten als Indikator für einen Flopp gelten, liegen die Gründe bei anderen Folgen in der Qualität der Geschichte, einem schwachen Drehbuch oder einer missglückten Umsetzung.
Diese Folgen enttäuschten mit ihren TV-Quoten
„Auf dem Kriegspfad“ von 1999 gilt so als schlechteste Tatort-Folge überhaupt – mit gerade einmal 4,07 Millionen Zuschauern lieferte das Leipziger Ermittler-Team bestehend aus Peter Sodann und Bernd Michael Lade aus Leipzig die niedrigste Quote überhaupt. Im Nachhinein waren die beiden Ermittler wohl auch das schlechteste Team der „Tatort“-Geschichte: Mit „Bomben für Ehrlicher“ von 1995 mit nur 4,7 Millionen Zuschauern und „Todesangst“ (1999) mit 4,94 Millionen Zuschauern sind die beiden noch zwei Mal in der Liste der gefloppten Tatort-Folgen zu finden.
Mit „Schlüssel zum Mord“ von 1997 und nur 4,45 Millionen Zuschauern sind auch Winfried Glatzeder und Robinson Reichel als Berliner Ermittler in der Liste vertreten. Dicht gefolgt von dem Wiener Fall „Elvis lebt!“ aus dem Jahr 2002 mit 4,47 Millionen Zuschauern mit Harald Krassnitzer.
In jüngerer Vergangenheit war der Tatort vom zweiten Weihnachtstag 2022 eine Enttäuschung: Die Folge „Mord unter Misteln“ lieferte die schlechteste Quote seit 23 Jahren. Und so wollten nur 4,09 Millionen Zuschauer den Kommissaren Ivo Batic Miroslav Nemec) und Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl) dabei zusehen, wie sie bei einem Krimidinner einen Mord auf einem englischen Landsitz an Heiligabend 1922 lösen.
Folgende „Giftschrank“-Folgen werden nicht mehr ausgestrahlt
Neben den Folgen mit schlechten Einschaltquoten gibt es auch noch die sogenannten „Giftschrank“-Folgen: Diese Tatort-Folgen haben senderintern einen Sperrvermerk erhalten – fünf sind es insgesamt. Sie dürfen seit ihrer Erstausstrahlung nicht mehr gezeigt werden. Das hat aber nicht unbedingt mit der Qualität der Filme zu tun, sondern kann unterschiedliche Gründe haben. So wird die Folge „Mit nackten Füßen“ (HR, 9. März 1980) nicht mehr ausgestrahlt, da es in dem Film heißt, Epilepsie sei eine Geisteskrankheit und Epileptiker würden überdurchschnittlich häufig zu Gewalttätigkeit neigen. Beides war bereits im Ausstrahlungsjahr 1980 wissenschaftlich widerlegt.
„Der Fall Geisterbahn“ (HR) erreichte am 12. März 1972 eine Einschaltquote von 59 Prozent. Er darf nicht mehr gezeigt werden, da die Lizenzrechte unklar sind: Die Produktionsfirma Horst Film Berlin hatte nach der Erstausstrahlung Konkurs angemeldet. Der Hessische Rundfunk sieht daher bis zur Klärung von Wiederholungen dieser Folge ab. Seit 53 Jahren scheint sich aber hier nichts getan zu haben. „Tod im Jaguar“ (SFB) wurde am 9. Juni 1996 erst- und letztmals ausgestrahlt. Der Film war in die Kritik geraten, weil der SFB eine missverständliche Pressemitteilung mit als „antijüdisch“ kritisierten Passagen verbreitet hatte. Außerdem wurde die Darstellung von jüdischen Geschäftsleuten kritisiert.
„Krokodilwächter“ (SFB) erntete nach der Erstausstrahlung vernichtende Kritiken und wurde daher ein einziges Mal am 10. November 1996 gezeigt. So schrieb TV Spielfilm damals: „Miese Skripte, trüber Video-Look: Die oft brutalen Berlin-Krimis erwarben zu Recht den Ruf, in der falschen Liga zu spielen“ und schlussfolgerte „unterbietet das Niveau der Reihe ohne Mühe“. Der damalige Medienbeauftragte der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag Hans-Otto Wilhelm beschrieb den Tatort als „brutal, sexistisch und menschenverachtend“ mit „unerträglich wirkenden Gewaltszenen“, die besonders dann „verwerflich“ seien, wenn Frauen „Sex und Gewalt in demütigender Weise über sich ergehen lassen müssen“.
Nicht mehr gezeigt wird auch „Wem Ehre gebührt“ (NDR). Nach der Ausstrahlung am 23. Dezember 2007 gab es Proteste von Aleviten in Berlin und Köln aufgrund der inzestuösen Darstellung einer alevitischen Familie in der Folge der Krimireihe.
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