Deutliche Politik-Kritik

Dieter Bohlen zeigt Kante: Wutrede gegen Bundeskanzler Friedrich Merz

08.12.2025, 11.02 Uhr
Dieter Bohlen zeigt sich enttäuscht von der Regierung unter Bundeskanzler Friedrich Merz. In einem Interview mit "Bild" kritisiert der DSDS-Juror die politische Führung Deutschlands scharf.
Dieter Bohlen
Dieter Bohlen (Bild) ist von Bundeskanzler Friedrich Merz enttäuscht.  Fotoquelle: 2022 Getty Images/Andreas Rentz

"Wie viele Deutsche bin ich enttäuscht", sagt Dieter Bohlen über Bundeskanzler Friedrich Merz. Im Interview mit "Bild" ging der "Deutschland sucht den Superstar"-Juror nun hart mit der aktuellen Regierung ins Gericht. Ein Kritikpunkt des Musikproduzenten: "Vieles wurde versprochen und nicht gehalten, teilweise gab es sogar eine Rolle rückwärts, weil der kleinere Koalitionspartner alles anders sieht."

Bohlen zufolge müsse Merz "auch mal auf den Tisch hauen" – schließlich habe die Union bei der Bundestagswahl deutlich besser abgeschnitten als ihr Koalitionspartner, die SPD. In Bezug auf deren Chef, den Vizekanzler und Finanzminister Lars Klingbeil, sagte Bohlen gegenüber "Bild": "Welche Ahnung hat der wirklich von Finanzen? Ich gehe auch nicht zu einem Zahnarzt, der vorher BWL studiert hat."

Dieter Bohlen äußert sich politisch zu Deutschland und zur AfD

Zudem erklärte der 71-Jährige, bei Auslandsbesuchen häufig zu erleben, "wie alle über Deutschland den Kopf schütteln". Bohlen weiter: "Früher waren wir Exportweltmeister. Heute haben wir keine Regierung, sondern eine Blockierung." Dies sei etwa in den USA ganz anders: "Er handelt überhaupt", so Bohlen über Donald Trump. "Er hat eine Vision und setzt diese mit aller Macht durch." Nichtsdestotrotz finde der DSDS-Chef "vieles" am US-Präsidenten "nicht gut, vor allem, dass er oft nur für sich selbst handelt".

Von Friedrich Merz wünsche sich Bohlen "weniger Staat" und "mehr Eigenverantwortung". Im "Bild"-Gespräch forderte er: "Leistung muss sich wieder lohnen. Man darf die Leute nicht veräppeln mit dem Begriff Sondervermögen." Zudem müsse man "die EU-Regulierungsflut herunterfahren".



Mit der deutschen Parteienlandschaft scheint Bohlen indessen grundsätzlich nicht zufrieden zu sein. So sei er "kein Fan der AfD". Gleichzeitig stellte er klar: "Verbote sind falsch. Man muss diese Leute stellen und beweisen lassen, ob sie's besser können." Erst dann gebe man den Menschen die Möglichkeit, zu "sehen, dass vieles absoluter Blödsinn ist, was die AfD erzählt". Bohlen forderte zudem, Linke und AfD gleich zu behandeln. "Die Linke lässt man alles sagen. Die AfD gar nichts."


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH
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