"Gestern waren wir noch Kinder"-Star im Interview

Damian Hardung über den Erfolg der speziellen Serie und seine potenzielle Fußball-Karriere

25.09.2023, 09.49 Uhr
von julo
"Gestern waren wir noch Kinder"-Star Damian Hardung im Interview.
"Gestern waren wir noch Kinder"-Star Damian Hardung im Interview.  Fotoquelle: picture alliance / Eibner-Pressefoto

In "Gestern waren wir noch Kinder" spielt Damian Hardung die junge Version des Familienvaters Peter Klettmann, der aus scheinbar unerklärlichen Gründen seine Ehefrau ermordet. Die Dramaserie wurde zum großen Erfolg und ist zudem für den „Blauer Panther – TV & Streaming Award“ nominiert. Im Interview spricht der Schauspieler über das Erfolgsgeheimnis der speziellen Serie und über seine potenzielle Fußball-Karriere.

prisma: In der Serie „Gestern waren wir noch Kinder“ spielst du die junge Version des Familienvaters Peter Klettmann, der aus scheinbar unerklärlichen Gründen seine Ehefrau ermordet. Warum hast du dich entschieden, diese Rolle zu übernehmen?

Ich konnte Peter sein halbes Leben begleiten, von der Jugendliebe zur verkorksten Ehe, vom Missverständnis auf dem Abiball zu einem Leben im was wäre wenn Modus. Immer am hadern mit dem was man selbst getan hat, nicht wissend, wie das Drehbuch des eigenen Lebens endet, hoffend auf ein Happy-End, wohlwissend, dass man höchstens einen mittelmäßigen Horror-Film verdient hätte. Er wünscht sich so sehr die Regie über sein Leben zu führen, dabei läuft er sich selbst immer hinterher, gefangen in seiner Vergangenheit.

prisma: Die Serie hat in der ZDF-Mediathek Rekorde gebrochen und ist außerdem für den „Blauer Panther – TV & Streaming Award“ nominiert. Wie erklärst du dir diesen Erfolg?

Natalie Scharf hat es mit ihren Drehbüchern geschafft, dass man sich am Ende jeder Folge denkt - eine letzte geht noch - und plötzlich ist man in den frühen Morgenstunden und sieben Folgen weiter. Das Verschwimmen der Zeitebenen erinnert an die Nonlinearität des eigenen Leben, indem ich auf dem Weg zum Zug gleichzeitig durch meinem News Feed gedanklich in drei anderen Ländern war während ich mir Urlaubsfotos von vor 5 Jahren angeschaut habe und irgendwie trotzdem verwundert noch an Gleis 7 ankomme.

prisma: Warum hat die Sendung diese Auszeichnung in der Kategorie „Beliebteste Serie“ verdient?

5. oder 6. Klässler sprechen mich auf die Serie an. Am Anfang bin ich safe davon ausgegangen, dass die Club oder How to sell drugs online gesehen haben. In derem Alter hätte ich nicht im kühnsten Arte Traum meiner Eltern daran gedacht, in der ZDF Mediathek etwas zu schauen. Ich würd sagen das ist ein Punkt für die Öffentlich Rechtlichen und für GWWNK.

prisma: Torben Liebrecht, der in der Serie die erwachsene Version von Peter Klettmann spielt, findet es besonders gelungen, wie in „Gestern waren wir noch Kinder“ eine generationsübergreifende Geschichte erzählt wird. Siehst du das genauso?

Hundertprozentig. Dadurch, dass ich mir die Haare getönt hatte und er blaue Kontaktlinsen getragen hat bin ich verblüfft wie gut wir uns die Rolle teilen konnten. Und Torben spielt nicht nur genial, ich fühl mich auch geschmeichelt, wenn man mir zutraut eines Tages wie er auszusehen. 5. Hast du schon vor der Ausstrahlung vermutet, dass „Gestern waren wir noch Kinder“ so erfolgreich sein würde? Hab ich mir ehrlicherweise keine Gedanken zu gemacht. Für mich geht es primär darum, etwas zu fühlen während ich drehe, ob es dann am Ende Menschen erreicht, hängt von so vielen verschiedenen Faktoren ab. Und ich bin maximal unterdurchschnittlich begabt in Wahrsagerei.

prisma: Um dich dem Schauspiel zu widmen, hast du deine Fußball-Karriere an den Nagel gehängt. Hast du diese Entscheidung schon einmal bereut?

Das klingt nach einer wahnsinnig bewussten Entscheidung die ich mit 15 Jahren getroffen hätte. Ich bin in die USA, hab mir mein Schienbein gebrochen und zeitgleich hab ich das Schauspiel immer ernster genommen. Dinge passieren und hinterher erzählen wir eine schlüssige Geschichte daraus. Bloß, um uns retrsopektiv als kohärentes Individuum darstellen zu können, hoffend dass wir nicht hadern damit wie Peter Klettman, dabei ist es auch okay mal Spielball des Zufalls zu sein.

Das könnte Sie auch interessieren