Ist der Musik-Produzent damit zu weit gegangen?

Klitschko fassungslos - Heftige Kritik an Dieter Bohlens Aussage zum Ukraine-Krieg

13.10.2022, 11.20 Uhr

Dieter Bohlen ist für seine pöbeligen Sprüche bekannt, doch ist der Musik-Produzent nun mit seiner Aussage zum Ukraine-Krieg zu weit gegangen? Wladimir Klitschko zeigte sich schockiert. "Ist dir, Dieter Bohlen, es egal, wenn bei uns Menschen sterben?", stellt der Ex-Boxer den 68-Jährigen via Twitter zur Rede.

Unverblümte Aussagen von Dieter Bohlen kennen TV-Fans dank seiner jahrelangen Jury-Tätigkeit ("Deutschland sucht den Superstar", "Das Supertalent") zur Genüge. Auf der Unternehmerkonferenz "Founder Summit 2022" wagte sich der Musikproduzent nun auf politisches Terrain vor. Die Äußerungen, die Bohlen Ende August in Bezug auf den Ukraine-Krieg tätigte, machen nun in den sozialen Medien die Runde.

"Wenn die diese Sanktionen nicht gemacht hätten und man hätte sich vernünftig an einen Tisch gesetzt, dann bräuchten die Leute nicht diesen ganzen Firlefanz machen", kommentierte der 68-Jährige die Maßnahmenpakete gegen den Aggressor. "Jetzt müssen wir frieren, jetzt müssen wir dies und das ... das ist doch alles scheiße." Dabei unterschlug Bohlen, dass es ein westliches Embargo gegen russisches Gas nicht gab und nicht gibt. Die Drosselung und der Lieferstopp gingen von russischer Seite aus.

Klitschko wendet sich direkt an Dieter Bohlen

Das Video von Bohlens Auftritt machte unter anderem via Twitter die Runde und erreichte offenbar auch Wladimir Klitschko. Er retweetete den Beitrag und zeigte sich fassungslos: "Ich höre und lese hier, dass gerade in Deutschland immer wieder die Sanktionen gegen Russland infrage gestellt werden. Wie kann das sein?" Direkt an Bohlen gewandt fügte der einstige Weltklasse-Boxer hinzu: "Ist dir, Dieter Bohlen, es egal, wenn bei uns Menschen sterben? Ist dir egal, dass Putin unser Land mit Raketen zerstören will? Ist dir egal, dass wir einen Genozid gegen alles Ukrainische erleben?"

"Es war Russland, das die Ukraine angegriffen hat"

Zwar zeigte Klitschko Verständnis für die schwierige wirtschaftliche Situation in Deutschland, aber gleichzeitig erinnerte er daran: "Es war Russland, das die Ukraine angegriffen hat." An alle Menschen appellierte der 46-Jährige deshalb: "Hört nicht auf, an die Menschen in der Ukraine zu denken, wo jeden Tag Menschen sterben und unter dem russischen Terror leiden." Außerdem bat Klitschko darum, gegen russische Propaganda zu kämpfen.

Darüber hinaus schilderte er die Eindrücke des jüngsten Luftalarms in Kiew. Auf dem Weg ins Büro habe er am Montag "Raketen in Kiew einschlagen" gehört. "Autos brannten, Gebäude wurden zerstört – und ich habe schon wieder in der Stadt zerfetzte menschliche Leichen gesehen", beschrieb Klitschko. Das seien "unschuldige Menschen, die ihre Kinder gerade in den Kindergarten gebracht hatten und auf dem Weg zu Arbeit waren".


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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