Beliebter Comedian

Mirco Nontschew mit nur 52 Jahren verstorben

04.12.2021, 14.00 Uhr
von Frank Rauscher
Comedian Mirco Nontschew starb im Dezember im Alter von nur 52 Jahren. Bekannt geworden war er durch "RTL Samstag Nacht". Kurz vor seinem Tod hatte er noch die dritte Staffel von "LOL: Last One Laughing" abgedreht.
Comedian Mirco Nontschew starb im Dezember im Alter von nur 52 Jahren. Bekannt geworden war er durch "RTL Samstag Nacht". Kurz vor seinem Tod hatte er noch die dritte Staffel von "LOL: Last One Laughing" abgedreht.  Fotoquelle: picture-alliance / dpa | Erwin Elsner

Traurige Nachrichten aus der Unterhaltungswelt: Comedian Mirco Nontschew ist im Alter von nur 52 Jahren verstorben. Das bestätigte sein Manager.

"Wir bestätigen den Tod unseres Freundes und Familienmitglieds. Die Familie bittet um Rücksichtnahme in dieser schweren Zeit", sagte Bertram Riedel der "Bild". Die Todesursache ist noch nicht bekannt. Nontschew hinterlässt zwei Töchter.

Der Comedian war in den 90ern durch die Comedy-Show "RTL Samstag Nacht" zum Star geworden. Nach dem Ende der Show hatte er in diversen Kinofilmen mitgespielt, u.a. der Komödie "7 Zwerge - Männer allein im Wald". Bei SAT.1 bekam er eine eigene Sketchshow namens "Mircomania". Zuletzt war Mirco Nontschew im Amazon-Format "LOL: Last One Laughing zu sehen". Nontschew war Teilnehmer der ersten Staffel. Auch in der dritten Staffel, die vor Kurzem abgedreht worden war und im Frühjahr 2022 ausgestrahlt werden soll, war er wieder dabei.

An "RTL Samstag Nacht", die Sendung, für die Hugo Egon Balder ihn 1993 ins Fernsehen holte, erinnerte sich das Fernsehpublikum nach all den Jahren immer noch gerne. Die Show, bei der unter anderem auch Wigald Boning, Olli Dittrich, Tanja Schumann und Stefan Jürgens mitwirkten, ist Kult – in dem Fall passt dieses Label ohne Frage. Über die Jahre mit den prominenten Kollegen sagte Nontschew einmal im Interview: "Das war Arbeit. Man geht auch mit seinen Kollegen nicht jeden Abend ein Bier trinken." Das Besondere an "Samstag Nacht", von 1993 bis 1998 bei RTL ausgestrahlt, sei der immense Freiraum gewesen, den die einzelnen Komiker gehabt hätten. "Man hat uns nichts vorgeschrieben, jeder von uns konnte sich entwickeln."

Zweifellos bleibt Nontschew als ein Gesicht jener Zeit der großen Freiheit in Erinnerung. Es war die Hochzeit des Privatfernsehens, es herrschte eine Aufbruchstimmung, in der gefühlt alles möglich war – und eben auch Jahre, in denen die Komik zum Popkulturphänomen wurde und dem Kabarett den Rang ablief. Mirco Nontschew passte perfekt in diese Ära: eine völlig neue Art von Comedian, einer, der über seine Physis kam, über die einprägsame Mimik und die große Kunst, mit kleinen, gut getimten Gesten, Blicken oder auch Tönen, für spontane Lachanfälle zu sorgen.

Viele Fans und auch bekannte Persönlichkeiten aus der Unterhaltungsbranche äußerten sich am frühen Samstagnachmittag in Social-Media-Posts bestürzt. Tommy Krappweis, der ebenfalls zum "RTL Samstag Nacht"-Ensemble gehört hatte, teilte folgendes schöne Zitat, das im Original offenbar von Wigald Boning stammt: "Einmal pro Sendung zeigte Gott auf Mirco und sprach 'Du seiest nun für 3 Minuten der lustigste Mensch der Welt."

"Er war einfach der Lustigste", schrieb Ingmar Staldemann. Und Stimmungssänger Lorenz Büffel teilte auf Facebook mit: "Du hast diese Welt ein ganzes Stück besser gemacht. Ruhe in Frieden."


Quelle: areh / teleschau – der mediendienst GmbH

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