Gefährliches Internet?

Youtuber Jonas Ems warnt: "Gefahr im Netz hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen"

15.10.2025, 11.51 Uhr
Jonas Ems, YouTuber und Autor, thematisiert in der neuen ARD-Serie "Schattenseite" die Gefahren des Internets. Die Serie basiert auf seinem gleichnamigen Roman und warnt vor den Risiken, die besonders junge Menschen betreffen.

Dass das Internet ein Ort voller Chancen ist, weiß jeder. Doch ebenso lauern dort Abgründe. Youtuber und Bestsellerautor Jonas Ems spricht im Interview mit der Agentur teleschau über genau diese Nachteile. Anlass für das Gespräch war der Start der neuen ARD-Serie "Schattenseite" (ab Sonntag, 26. Oktober, um 21.45 Uhr im Ersten und ab Freitag, 17. Oktober, in der ARD-Mediathek verfügbar).

Die Serie beruht auf Ems' gleichnamigem Roman. Der 28-Jährige hat auch an der Drehbuchentwicklung mitgewirkt. Im Mittelpunkt steht die zerstörerische Macht des Internets und damit einhergehenden Gefahren besonders für junge Menschen. Es ist eine deutliche Warnung davor, zu viel von sich preiszugeben.

"Die Gefahr im Netz hat deutlich zugenommen"

Schon mit 13 Jahren begann Jonas Ems, seine ersten Inhalte ins Netz zu stellen. "Eigentlich hat alles als Hobby begonnen", erzählt er im Interview mit der Agentur teleschau. Heute folgen ihm auf YouTube rund drei Millionen Menschen, eine Reichweite, von der viele nur träumen können.

Doch statt sich auf seinem Erfolg auszuruhen, blickt der Kölner kritisch auf die Entwicklung der letzten Jahre: "Ich würde sagen, dass die Gefahr im Netz in den letzten Jahren deutlich zugenommen hat", betont Ems: "Mittlerweile sind fast alle, auch Eltern und Großeltern, im digitalen Raum aktiv und legen Social-Media-Accounts an." Das Problem sei, dass viele gar nicht wüssten, "wie man sich sicher im Internet bewegt". Sein Fazit: "Dadurch steigt das Risiko erheblich."



"Alles, was ich teile, sollte Mehrwert bieten"

Trotz seiner Karriere als Content Creator schreckt Jonas Ems nicht davor zurück, Social Media auch mal den Spiegel vorzuhalten. Angst, sich damit selbst zu schaden, hat er nicht. "Ich habe gesehen, dass es viele Meinungsblogger gibt, die kritisch auf unterschiedliche Themen blicken. Mir geht es nicht darum, dass Menschen Social Media gar nicht mehr nutzen, sondern darum, dass sie es bewusst tun", erklärt er im Interview.

Sein Ansatz ist klar: Qualität statt Quantität. "Ich habe das nie so gesehen, dass ich mir den Ast absäge, auf dem ich sitze. Vielmehr wollte ich das Internet nicht mit denselben Inhalten vollmüllen, mit denen ich es früher gefüllt habe. Alles, was ich teile, sollte Mehrwert bieten."

"Solche Fälle zeigen mir, dass das keine Einzelfälle sind, sondern Realität"

Wie ernst das Thema ist, merkt der Autor jeden Tag aufs Neue. In seinen Direktnachrichten landen unzählige Hilferufe. "In meinen DMs berichten sie zum Beispiel von schlimmen Erfahrungen aus ihrer Schulzeit: Sie haben Nacktfotos an vermeintliche Freunde geschickt, die dann gegen sie verwendet wurden", erzählt er. Immer wieder erreichen ihn "detaillierte Berichte und Geschichten", erschütternde Einblicke in reale Schicksale.

Diese Nachrichten waren für ihn der Auslöser, seinen Roman "Schattenseite" zu schreiben. "Solche Fälle zeigen mir, dass das keine Einzelfälle sind, sondern Realität. Und genau das muss auch den Menschen da draußen vermittelt werden."


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

Das könnte dich auch interessieren