Ungeheuer mit Ungeheuer bekämpfen

Netflix-Serie "Blood Origin": Lohnt sich die "The Witcher"-Vorgeschichte?

23.12.2022, 10.45 Uhr
von Andreas Fischer

Mit "The Witcher" landete Netflix einen großen Streaming-Hit. Ab dem 25. Dezember erzählt die Serie "Blood Origin", die Vorgeschichte der Fantasy-Reihe. Dabei geht es 1.200 Jahre zurück, als Ungeheuer einen düsteren Ort bevölkerten und der erste Hexer erschaffen wurde. "Blood Origin" ist eine spannende Serie, die leider viel zu kurz ist. 

Die Gründe haben viel mit Größenwahn, Überlegenheits-Fantasien und den letzten Zuckungen eines kollabierenden Imperiums zu tun, dass sich einem Status zwischen Nazi-Wahnsinn und Intrigen, wie man sie aus dem alten Rom kennt, befindet und quasi selbst abschafft. Den Todesstoß bekommt es von einer Art glorreicher Sieben aus Elfen, Zwergen und Zauberern. Allen voran Éile (Sophia Brown) und Fjall (Laurence O'Fuarain): Anfänglich verfeindet, finden die Krieger nicht nur Gefallen am gemeinsamen Kampf – sie erschaffen ein Monster, um Monster zu bekämpfen.

Mehr Episoden hätten der Geschichte gutgetan

Einerseits herrlich unprätentiös, nimmt sich "Blood Origin" nicht ernster als nötig und haut drauf, wo drauf gehauen werden muss (und kann). Anderseits ist auf dem Kontinent einfach viel zu viel los, als dass vier Episoden ausreichen würden, um allen Figuren und allen Handlungssträngen auch nur annähernd gerecht zu werden.

Es wird mehr verkürzt, weggelassen, angedeutet und behauptet, als der Miniserie gut tut. Das beste Beispiel dafür ist eine Hungersnot, von der im Palast immer wieder geredet wird, aber deren Auswirkungen nirgends zu sehen sind. Und der Klassenkampf zwischen den Eliten und dem einfachen Volk manifestiert sich auch nur in einem Song, den die Lerche Éile immer wieder singt.

Henry Cavill ein letztes Mal auf Monsterjagd

"Blood Origin" ist viel zu kurz geraten und nicht wirklich befriedigend. Immerhin aber steigert die Miniserie die Vorfreude auf dieHenry Cavill dritte richtige "Witcher"-Staffel, die Netflix im Frühsommer zeigen will. Dann übrigens zum letzten Mal mit "Superman" Henry Cavill in der Titelrolle: Ab der vierten Staffel stattdessen Liam Hemsworth ("Die Tribute von Panem") auf Monsterjagd.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

Das könnte Sie auch interessieren