"ARD History: Emilie Schindler Die vergessende Heldin": Unermüdlicher Einsatz für das Leben



Die ARD-Dokumentation „Emilie Schindler – Die vergessene Heldin“ zeigt, wie Emilie Schindler die Rettung von 1.200 Juden ermöglichte. Ihr unermüdlicher Einsatz, auch nach dem Krieg in Argentinien, bleibt lange unbeachtet.
Steven Spielbergs Spielfilm "Schindlers Liste" machte den deutschen Unternehmer Oskar Schindler, der in seiner "kriegswichtigen" Fabrik im Osten 1.200 Juden und Jüdinnen vor dem Holocaust rettete, berühmt. Doch Emilie Schindler, die Frau an seiner Seite, führte in dem unter anderem mit sieben Oscars preisgekrönten Meisterwerk von 1993 nur ein Schattendasein, wie lange Zeit auch im richtigen Leben. Ohne sie wäre jedoch die Errettung der Todgeweihten gar nicht möglich gewesen, wie die ARD-Dokumentation "Emilie Schindler – Die vergessene Heldin" von Annette Baumeister aufzeigt.
Oskar Schindler war wohl ein Lebemann, der neben Emilie auch andere Frauen hatte. Er war lange Zeit NSDAP-Mitglied und berechnender Opportunist. Emilie Schindler wurde über dieser Hollywood-tauglichen Filmfigur weitgehend vergessen. Dabei wäre ohne sie die berühmte "Liste" mit den Namen der zu rettenden KZ-Häftlinge gar nicht zustande gekommen.
Historiker und Zeitzeugen beschreiben im Film Leben und Taten der 1907 in Mähren (heute Tschechien) geborenen Emilie, die sich in Schindler verliebte und ihn 1928 heiratete, obwohl ihre Eltern gegen diese Ehe waren. Trotz Oskars Untreue blieb Emilie bei ihm und half ihm dabei, Menschenleben zu retten. Noch kurz vor Kriegsende, 1945, nahm sie in Abwesenheit ihres Mannes KZ-Gefangene aus Auschwitz auf. Sie pflegte die Abgemagerten und Verwundeten in einem eigens eingerichteten Lazarett.
Nach dem Krieg baute Emilie Schindler gemeinsam mit ihrem Mann eine Farm in Argentinien auf, die sie nach der Rückkehr Oskars nach Deutschland unter Mühen alleine betrieb. Oskar Schindler wurde bereits 1962 als "Gerechter unter den Völkern" geehrt, während Emilie lange unbeachtet blieb. Erst 1994 traf sie die von ihr Geretteten in Israel, sie starb 2001 bei einem Aufenthalt in der Nähe von Berlin.
ARD History: Emilie Schindler - Die vergessende Heldin – Mo. 18.11. – ARD: 23.35 Uhr
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH