ARTE-Doku

Todesmärsche 1944/45: Nach der Befreiung starben noch Hunderttausende

von Hans Czerny

In den letzten Monaten des Krieges wurden Hunderttausende aus den Konzentrationslagern deportiert, viele starben. Die Geschichte der Todesmärsche ist noch immer nicht vollständig aufgeklärt.

ARTE
Vernichtung im Laufschritt: Todesmärsche 1944/45
Dokumentation • 25.01.2022 • 20:15 Uhr

Bislang wurde das Kapitel der sogenannten Todesmärsche, also die anfänglich regulierte, später chaotische Evakuierung aus hunderten KZs, als Epilog zu den Gräueltaten des Dritten Reichs behandelt. Der Film der französischen Dokumentaristin Virginie Linhart, "Vernichtung im Laufschritt" (2019), zeigt jedoch, dass die sogenannten Todesmärsche ab Sommer 1944 eine Fortsetzung der Vernichtungsstrategie der Nazis mit anderen Mitteln waren. Teils zu Fuß, verhungernd oder verdurstend, wurden KZ-Häftlinge aus dem Osten, vor allem aus Polen und dem Baltikum in weiter westlich gelegene Lager verbracht und zur Zwangsarbeit herangezogen.

Dass die Geschichte der Todesmärsche noch immer nicht vollständig aufgeklärt ist, liegt an der Vernichtung von Akten, aber auch daran, dass eine zentrale Befehlsgebung fehlt. Die Autorin greift im Film auf zahlreiche Archivaufnahmen, auf Zeitzeugen der "Shoah Foundation" sowie auf Expertisen internationaler Zeitgeschichtler zurück. Sie bezieht aber auch die heutigen Landschaften und Orte am Rande der Todesmärsche mit ein.

Vernichtung im Laufschritt: Todesmärsche 1944/45 – Di. 25.01. – ARTE: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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