ARTE-Doku

"Armes Huhn – armer Mensch": Wie ökologisch sind Eier wirklich?

Kann man Eier mit ruhigem Gewissen essen? Eine Doku bei ARTE informiert detailliert über Hühnerglück, Massentierhaltung sowie Verbraucher-Illusionen zu "artgerechter" Tierhaltung. Danach folgt ein ebenso kluger Film über "moderne" Milchwirtschaft.

ARTE
Armes Huhn – armer Mensch
Dokumentation • 15.06.2021 • 20:15 Uhr

Über 90 Prozent der Eier, die wir verzehren, kommen aus Massentierzucht. Egal, ob es sich dabei um Freiland-, Boden- oder sogar Bioeier handelt. 26 Millionen Hühner werden in Deutschland per Bodenhaltung "versorgt". Hierzulande ist es die meistverbreitete Art, Eier oder Geflügelfleisch zu produzieren. Diese "getunten" Hühner legen fast jeden Tag ein Ei. Zum Vergleich: Das asiatische Urhuhn, eine "Basisvariante" des Tieres, legt 18 Eier pro Jahr. Der 75 Minuten lange Dokumentarfilm "Armes Huhn – armer Mensch" von Jens Niehuss und Simone Bogner – 2019 feierte er seine Premiere ebenfalls bei ARTE – stellt den meisten Haltern und Konsumenten ein schlechtes Zeugnis aus.

Der Beitrag beginnt auf einem Thüringer Bio-Hühnerhof, auf dem ein Idealist gut 3.000 Hühner hält. Die Tiere haben dank mobilem Hühnerstall üppige und wechselnde Freiland-Flächen zu Auswahl, sie leben in überschaubar großen Gruppen. "Normale Herden bestehen nur aus 15 bis 20 Hühnern", sagt eine Tierschützerin. In industriellen Hühnerfarmen sind hingegen tausende auf engen Raum eingesperrt. Purer Stress für die Tiere. Nur elf Prozent der Eier, die in Deutschland gegessen werden, stammen tatsächlich aus ökologischer Haltung. Dass jene 63 Prozent, die der Bodenhaltung entspringen, eben nicht auf artgerechte Tierhaltung zurückgehen, erfährt man in diesem informativen Film.

Im Anschluss um 21.30 Uhr zeigt ARTE "Das System Milch" von Grimmepreisträger Andreas Pichler. Der 90-minütige Dokumentarfilm von 2017 erzählt vom bis heute romantisch verklärten Bild der idyllischen Milchviehwirtschaft, dem jedoch eine andere Realität entgegensteht: Das Geschäft mit der Milch ist eine milliardenschwere Industrie, die dafür sorgt, dass der Milchkonsum weltweit konstant ansteigt.

Allein in Europa werden jährlich 200 Millionen Tonnen Milch und Milchpulver produziert und auf den Markt gebracht. Gut möglich, dass man nach diesem ARTE-Fernsehabend über eine Veränderung der eigenen Frühstücksgewohnheiten ins Grübeln kommt.

Armes Huhn – armer Mensch – Di. 15.06. – ARTE: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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