Fußball im TV

EM-Einschaltquoten liegen deutlich hinter 2016 zurück

Von einer EM-Euphorie ist zumindest in Deutschland noch wenig zu spüren. Mit den Einschaltquoten von vier Jahren kann das aktuelle Turnier zum Start jedenfalls nicht mithalten.

Ein Eindruck nur, aber viele Fans dürften ihn bestätigen: Nach mehr als einem Jahr Pandemie war die Vorfreude auf ein großes Fußballturnier schon mal deutlicher spürbar als vor dieser Europameisterschaft. Dass die Jubiläums-EURO nicht in ausverkauften Stadien stattfinden kann und zudem verteilt über den ganzen Kontinent ausgetragen wird, trägt womöglich dazu bei, dass sich die ganz große Euphorie-Welle erst noch aufbauen muss. 

Die Einschaltquoten nach den ersten Turniertagen untermauern dieses Gefühl nun deutlich: Zwar bescherten der ARD 8,82 Millionen Zuschauer am Sonntagabend bei der Begegnung Niederlande gegen die Ukraine eine absolute Top-Quote (Marktanteil: 32,3 Prozent). Auch 4,88 Millionen Fans zuvor bei der um 15 Uhr angepfiffenen Partie England gegen Kroatien sowie 5,93 Millionen Zuschauer ab 18 Uhr beim Aufeinandertreffen von Österreich und Nordmazedonien trieben den Marktanteil des Ersten weit über 30 Prozent. Im Vergleich zu den TV-Quoten der Europameisterschaft 2016 ist da aber noch viel Luft nach oben.

So konnte die Marke von zehn Millionen Zuschauern an bislang drei EM-Spieltagen noch gar nicht geknackt werden. Vor fünf Jahren war das zu diesem frühen Turnierzeitpunkt jedoch schon bei vier Partien der Fall gewesen. Das Eröffnungsspiel Frankreich gegen Rumänien sahen damals sogar mehr als 15 Millionen Sportinteressierte. Zum Vergleich: Die Auftaktpartie Türkei gegen Italien sahen am Freitag vergangener Woche 9,83 Millionenen Zuschauer im Ersten. Nicht nur die absoluten Zahlen, auch die Marktanteile liegen im Schnitt deutlich unter dem Niveau von 2016, als Deutschland allerdings auch als amtierender Weltmeister ins Turnier ging. 2018 scheiterte das DFB-Team bei der WM in Russland dagegen bekanntlich schon in der Gruppenphase.

Hauptausschlaggebend für die Resonanz im deutschen Fernsehen dürfte wie immer das Abschneiden der DFB-Auswahl werden. Die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw absolviert am Dienstag, 15. Juni, 21 Uhr, in München gegen Weltmeister Frankreich den ersten Vorrundenspieltag. ZDF und MagentaTV übertragen live. Béla Réthy kommentiert die Partie im ZDF gemeinsam mit Co-Kommentator und Ex-Bundesligaprofi Sandro Wagner.

Die stärkste je im deutschen Fernsehen ermittelte Einschaltquote bei einer EM-Übertragung war übrigens das Europameisterschafts-Halbfinale Deutschland gegen Frankreich vom 7. Juli 2016. 29,82 Millionen ZDF-Zuschauer wurden Zeuge, wie Deutschland mit 0:2 aus dem Turnier ausschied.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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