Trügerische Idylle auf dem Bauernhof

"Bauer sucht Frau": Negativ-Preis von Tierschutzorganisation PETA

07.12.2022, 16.15 Uhr
In der RTL-Show "Bauer sucht Frau" suchen Landwirte seit 20 Jahren das große Glück. Doch es sind dabei nicht nur Liebespaare entstanden. Einige Skandale sorgten für Wirbel.
In der RTL-Show "Bauer sucht Frau" suchen Landwirte seit 20 Jahren das große Glück. Doch es sind dabei nicht nur Liebespaare entstanden. Einige Skandale sorgten für Wirbel.   Fotoquelle: RTL

Glückliche Tiere auf saftigen Wiesen - so wird das Leben der Nutztiere in der RTL-Kuppelshow "Bauer sucht Frau" meist dargestellt. Die Landwirte vergeben ihren Tieren Namen, fühlen sich mit ihnen verbunden und genießen es, Streicheleinheiten zu verteilen. Doch die Realität sieht ganz anders aus. Die Tierschutzorganisation PETA hat nun die Sendung mit Inka Bause an den Pranger gestellt und ihr den Negativpreis "Speziesismus des Monats" verliehen. Ob RTL dadurch bewegt werden kann, die Tierhaltung realistischer darzustellen und mehr für den Tierschutz zu tun?

PETA will RTL zu Veränderungen bewegen

In der letzten Staffel gab sich 'Bauer sucht Frau' besonders divers. Doch wird die Diskriminierung von Tieren, die einzig zum menschlichen Nutzen gehalten werden, eiskalt wegignoriert", begründet Lisa Kainz, Agrarwissenschaftlerin und Fachreferentin für Tiere in der Ernährungsindustrie bei PETA die Entscheidung. "Denn in der Realität werden unseren qualgezüchteten Mitgeschöpfen in der Landwirtschaft meist bis zu ihrem Tod im Schlachthaus krankmachende Höchstleistungen abverlangt."

Weiter kritisierte Kainz: "Streicheleinheiten, putzige Tiernamen und Verniedlichungen stehen im Widerspruch dazu, dass wahre tierische Interessen kaum ernst genommen werden". Durch die Auszeichnung als "Speziesismus des Monats" November hoffe man nun, "die Redaktion des Formats dazu zu bewegen, Tiere in der Show kritisch abzubilden".

Negativ-Preis wird zum dritten Mal vergeben

PETA zeichnet seit September 2022 monatlich Personen, Unternehmen oder Produkte, die sich als besonders speziesistisch und tierfeindlich gezeigt haben, mit dem Negativpreis "Speziesismus des Monats" aus. Vor "Bauer sucht Frau" waren ein Rewe-Markt in Dietenheim und Prinz Marcus von Anhalt (55) "ausgezeichnet" worden. "Speziesismus" ist ein Begriff, analog zu Rassismus oder Sexismus. Damit wird das Abwerten von Lebewesen gemeint. Zudem wird damit kritisiert, dass Unterschiede zwischen den Tieren gemacht werden. So werden beispielsweise Hunde und Katzen liebevoll umsorgt, während sogenannte Nutztiere gequält, getötet und gegessen werden. 

 


Quelle: Spot on news (jer/spot)

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