Aufklärung erfolgte erst Jahre später

Der Täter saß im Studio: Rudi Cerne über den wohl perfidesten XY-Fall

15.12.2025, 09.56 Uhr
Ein Studiogast, eine Bitte um Hilfe – und Jahre später eine schockierende Wahrheit. Rudi Cerne erinnert sich an einen besonderen XY-Fall.
Rudi Cerne steht vor einem Logo von "Aktenzeichen XY"
Rudi Cerne hat in seiner Zeit bei "Aktenzeichen XY" einiges erlebt.  Fotoquelle: picture alliance/dpa | Jörg Carstensen

"Diesen Fall werde ich nie vergessen", sagt Rudi Cerne rückblickend im prisma-Podcast – und man spürt sofort, dass es sich nicht um eine Floskel handelt. Gemeint ist der Mord an Maria Baumer, einer der erschütterndsten Fälle in der Geschichte von "Aktenzeichen XY". Als die 26-Jährige 2012 spurlos verschwand, wandten sich ihre Schwester und ihr Verlobter in einer Spezialausgabe verzweifelt an das Publikum. Ein Jahr später wurde Baumers Leiche gefunden. Doch die ganze Tragweite offenbarte sich erst 2020: Der Mann, der im Studio um Hinweise gebeten hatte, war selbst der Täter. Ein Moment, der rückblickend selbst erfahrene True-Crime-Zuschauer frösteln lässt.

Wie der Täter jahrelang eine Rolle spielte – auch bei "Aktenzeichen XY"

"Die Polizei war die ganze Zeit über misstrauisch und hatte den Mann immer auf dem Kieker", erzählt uns Rudi Cerne. In Vernehmungen verstrickt sich der angeblich Trauernde dann über die Zeit immer weiter in Widersprüche und kann so schließlich überführt werden. Doch dass der Täter jahrelang ein Opfer spielte, hat Rudi Cerne bis heute nicht vergessen: "Der Täter gab vor, unter dieser Situation zu leiden. Wir haben sogar Aufnahmen gezeigt, wie der Mann in der Kirche kniete und betete, dass doch bald Klarheit in diesem Fall herrsche".

Wie der Auftritt bei "Aktenzeichen XY" zur Verurteilung beitrug

Schließlich konnte die besagte Ausgabe der ZDF-Sendung allerdings trotzdem noch ihren Teil zur Verurteilung des Täters beitragen, wie der Moderator verrät: "Dieses Gespräch aus der Sendung ist dann in der Gerichtsverhandlung verwendet worden. Die Gerichtsreporterin hat mir gesagt, dass vor Unfassbarkeit ein Raunen durch die Menge gegangen ist, als dieses Video gezeigt wurde."



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