Tödliches Diamantenfieber kurz vor dem Jubiläum
Kurz vor dem Jubiläum der erfolgreichen "Zürich-Krimi"-Reihe gerät der "Anwalt ohne Lizenz" Thomas Borchert (Christian Kohlund) in eine bedrohliche Situation. Das Diamanten-Business fordert Opfer.
Dieser Blick sagt mehr als tausend Worte: Das Gesicht zu einer mürrischen Grimasse verzogen, sitzt der "Anwalt ohne Lizenz" Thomas Borchert (Christian Kohlundt) in einer neuen Kneipe, im Nacken ein lauter Junggesellenabschied "ohne Manieren", der ihm den Rotwein sauer werden lässt. Und als ihm der betrunkene Bräutigam in spe, Xavier Schliemann (David Rott), auch noch das Taxi vor der Nase wegschnappt, ist das Unglück perfekt. Dass der Abend für den Taxidieb böse enden soll, ahnen beide nicht.
Im 19. Film der seit 2016 erfolgreichen Krimireihe, "Borchert und die Spur der Diamanten", geht es gleich zu Beginn heiß her: Nach der Taxifahrt in einem Hotelzimmer angekommen, findet der smarte Diamantenhändler Xavier eine Freundin gefesselt vor. Im einen Moment blickt er noch in ihre schreckgeweiteten Augen, im nächsten jagt ihm ein Taser Stromstöße durch den Körper. Als er wieder zu sich kommt, ist sie tot. In seiner Panik rennt Xavier zu seiner alten Freundin Dominique Kuster (Ina Paule Klink) – die sich, als es an der Tür klopft, gerade mit Polizeihauptmann Marco Furrer (Pierre Kiwitt) im Bett vergnügt.
Borchert in der Schattenwelt
Die Kanzleichefin Kuster übernimmt den Fall trotz des Interessenkonflikts. Das eingespielte Team Borchert und Kuster vertritt also einen wankelmütigen Geschäftsmann, der mit künstlichen Juwelen die Diamantenbranche revolutionieren will, dafür aber zu unlauteren Mitteln greift. Dabei stellen sich ihr zwei zentrale Fragen: Wenn die mysteriöse Tote nicht Xaviers Verlobte ist, wer ist sie dann? Und wie kann Xavier seine Unschuld beweisen, wo doch alle Indizien gegen ihn sprechen?
Schließlich ist die Mordwaffe auf ihn zugelassen. Und dass er mit dem Opfer zeitweise eine Affäre hatte, macht ihn nicht glaubwürdiger, seine eifersüchtige Verlobte jedoch umso verdächtiger. Der Anwalt taucht ein in eine Schattenwelt, die ihn im Laufe des Films zu verschlingen droht.
Der Jubiläumsfall wird ein Zweiteiler
Drehbuchautor Rainer Ruppert spinnt eine emotionale Geschichte rund um dubiosen Diamantenhandel, der Außenstehenden ziemlich fremd sein dürfte. "Dass ein echter Diamant natürlich eine Sensation ist, ist die eine Sache, aber das Geschäft damit ist natürlich äußerst fragwürdig, wenn Menschen in Südafrika unter schlimmsten Bedingungen schuften müssen", stellt Hauptdarsteller Kohlund im Interview zum Film kritisch fest. Wie gewohnt sparen die Macher nicht mit Gesellschaftskritik, verpackt in einem ebenso spannenden wie unterhaltsamen Krimi am Donnerstagabend im Ersten.
Regisseurin Connie Walther und Birgit Gudjonsdottir, verantwortlich für die Bildgestaltung, erklären: "In so eine etablierte Reihe einzusteigen, bedeutet, den künstlerischen Ehrgeiz, eine möglichst individuelle Handschrift zu zeigen, zurückzufahren." Es gehe nicht darum, dass sich das Ganze möglichst nahtlos ins bewährte Gesamtkonzept einfügt. Bis zuletzt punktet auch dieser Film mit überraschenden Wendungen.
Ende August begannen die Dreharbeiten für einen Jubiläumszweiteiler: "Borchert und die Stadt in Angst" ist der 20 Film der Reihe. Darin geraten Christian Kohlund und Ina Paule Klink auf den Spuren des "Zürich-Killers" in höchste Lebensgefahr. Ein weiterer Film entsteht bis Ende November in Zürich und Prag.
"Der Zurüch-Krimi: Borchert und die Spur der Diamanten" – Do. 02.11. – ARD: 20.15 Uhr
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH