ZDF-Doku

Jaenicke im Einsatz für den Wolf: Ist ein harmonisches Zusammenleben möglich?

von Julian Weinberger

Schauspieler und Umweltaktivist Hannes Jaenicke begibt sich diesmal auf die Spuren des Wolfes. An dem Tier scheiden sich auch in Deutschland die Geister.

ZDF
"Hannes Jaenicke: Im Einsatz für den Wolf"
Reportage • 25.05.2021 • 22:15 Uhr

Von Orang-Utans über Nashörner bis hin zu Lachsen: In bislang elf Folgen der Reportagereihe "Hannes Jaenicke: Im Einsatz für ..." hat der Schauspieler und Umweltschützer Hannes Jaenicke auf das Schicksal bedrohter Tierarten aufmerksam gemacht. Nicht so ganz in die Reihe scheint hingegen das Tier zu passen, das sich Jaenicke für seine neue Dokumentation ausgesucht hat: der Wolf. Schließlich ist der Beutegreifer Teil einer Erfolgsgeschichte. In den letzten 20 Jahren siedelte sich das Tier wieder in Deutschland an, pro Jahr wird von Experten sogar ein Anstieg des Wolfbestandes um 30 Prozent erwartet.

Und doch scheiden sich am Wolf die Geister. Während sich Umwelt- und Tierschützer über die Rückkehr des Raubtiers freuen, fürchten Weidetierhalter um ihre Bestände, und auf politischer Ebene bestimmen nicht selten Begriffe wie Wolfsmanagement und Abschussforderungen die Debatte. Um mehr Verständnis für den Wolf zu entwickeln, stattet Jaenicke in Niederösterreich dem WolfScienceCenter einen Besuch ab, wo das Sozialverhalten der Tiere erforscht wird. Außerdem trifft der 61-Jährige während seiner Reise durch Europa Kritiker wie Befürworter der Rückkehr des Wolfes in hiesige Gebiete.

Der Förster Peter Wohlleben etwa fordert im Film von Judith Adlhoch und Eva-Maria Gfirtner: "Wenn wir mit gutem Beispiel vorangehen wollen, dann sollten wir den Wolf konsequent schützen." Der Geschäftsführer des Deutschen Jagdverbands, Torsten Reinwald, hingegen plädiert für eine Bestandsregulierung: "Man muss sehen, welche Gebiete in Deutschland sind sehr gut geeignet für Wölfe, wo müssen wir Wölfe eventuell managen, das heißt, auch Tiere entnehmen, und wo sollten Wölfe gar nicht vorkommen?"

Wie ein harmonischeres Miteinander von Wolf und Mensch gelingen kann, ergründet Hannes Jaenicke unter anderem in den italienischen Abruzzen, in den Karpatenregionen Rumäniens oder im US-amerikanischen Yellowstone-Nationalpark. Dort wird der Wolf von den Schäfern nicht nur akzeptiert, sondern der Beutegreifer sorgt auch für eine Balance des Ökosystems, wie Hannes Jaenicke im Interview mit der Nachrichtenagentur teleschau erklärte: "Selbst ein total zerstörtes Ökosystem pendelt sich wunderbar aus, wenn Beutegreifer zurückkehren. Das sollte uns zu denken geben." Außerdem appellierte Jaenicke: "Ein Wolf hat genauso eine Lebensberechtigung und ein Recht auf Nahrung wie jeder Mensch und jedes Tier."

"Hannes Jaenicke: Im Einsatz für den Wolf" – Di. 25.05. – ZDF: 22.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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