Saarland-Krimi

"In Wahrheit – Unter Wasser": Polizistenleiche gibt Rätsel auf

18.02.2022, 08.19 Uhr
von Maximilian Haase

Kommissarin Mohn muss im Fall eines toten Kollegen ermitteln. War es Mord oder Selbstmord? Und was hat ein uralter Fall des Polizisten mit seinem Tod zu tun?

ARTE
In Wahrheit – Unter Wasser
Kriminalfilm • 18.02.2022 • 20:15 Uhr

Vor fast fünf Jahren feierte Christina Hecke ihren Einstand als Kommissarin Judith Mohn, die toughe Hauptfigur im Saarland-Krimi bei ARTE und im ZDF. Seither ist "In Wahrheit" zur sehenswerten Reihe geworden, mit guten (wenn auch zuletzt sinkenden) Quoten und einer beim Publikum beliebten Ermittlerin. Im mittlerweile sechsten Film "Unter Wasser" erhält das Publikum ein paar mehr Einblicke ins private Leben der Polizistin. Die nämlich hat Geburtstag und plant, diesen völlig entspannt zu verbringen. Aber: Statt von einem Freund gestylt und vom Ex-Chef bekocht zu werden, wird ein Kollege tot aus einem Gewässer gezogen. Wurde er ermordet – oder war es Suizid? Mohn muss die Ermittlungen aufnehmen und entdeckt zahlreiche Ungereimtheiten. Ein Krimi mit überraschenden Twists, der zudem von wahren Ereignissen inspiriert wurde.

René Schubecker (Felix von Bredow) heißt der Tote, der nahe der französischen Grenze gefunden wird. Zu allem Überfluss war er nicht nur ebenfalls Ermittler, sondern zudem ein guter Freund von Mohns Kollegen Freddy Breyer (Robin Sondermann), der – selbst fassungslos – der Frau des Opfers die traurige Botschaft überbringt. Breyer ist sich sicher: Sein Kumpel wurde von einem Mann erschossen, den er einst als Täter überführt hatte. Mohn hingegen glaubt die Rachegeschichte nicht ganz und begibt sich nach Frankreich, ins lothringische Dorf, in dem Kollege Schubecker geboren wurde und dessen Vater die Gendarmerie leitet.

Aus dem Saarland-Krimi wird ein Grenzfall – im doppelten Sinne: Wie im deutsch-polnischen "Polizeiruf 110" erweitern die abermals grenzüberschreitenden Ermittlungen den Horizont; und wie so mancher bessere "Tatort" lotet "In Wahrheit" psychologische Grenzen aus.

Spannung bis zum Schluss

Ein Uralt-Fall wird wieder ausgegraben: Als junger Gendarm hatte Schubecker in seiner Heimat den Mord an einem jungen Mädchen aufgeklärt. Innerhalb kürzester Zeit überführte er damals einen Saarländer, der anschließend verurteilt wurde. Inzwischen ist der Mann aus der Haft entlassen – hat er den Beamten, der ihn einst einbuchtete und damit seine Karriere startete, umgebracht? Mohn hingegen stößt gemeinsam mit ihrem ehemaligen Chef, dem pensionierten Markus Zerner (Rudolf Kowalski), auf immer mehr Widersprüche in dem alten Fall: Offensichtlich waren Beweise manipuliert worden. Was hat es mit dem vergangenen und aktuellen Mord auf sich?

Es gelingt dem erfahrenen Regisseur Miguel Alexandre, der schon seinen dritten "In Wahrheit"-Krimi inszenierte, die Spannung bis zum Schluss aufrechtzuerhalten. Die Dynamik zwischen dem betroffenen Breyer und Kommissarin Mohn, die sich von oberflächlichen Loyalitäten zu Kollegen nicht irritieren lässt, funktioniert auch im sechsten Krimi noch. Derweil tut es der Reihe gut, das Saarland erneut zu verlassen. Ohnehin im Grenzgebiet angesiedelt, läge für "In Wahrheit" hier vielversprechendes Potenzial für kommende Episoden.

In Wahrheit – Unter Wasser – Fr. 18.02. – ARTE: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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