ARTE-Doku blick zurück auf die große Flut von Hamburg
315 Menschen sterben, als eine Sturmflut in der Nacht zum 17. Februar 1962 über Hamburg hereinbricht. Zum 60. Jahrestag blickt eine Dokumentation zurück und schafft Bezüge zur Gegenwart.
Etwa 180 Menschen verloren im Juli 2021 bei der Flutkatastrophe in der Eifel ihr Leben. Übertroffen wird diese Opferzahl in Deutschland noch von einem Ereignis, das sich am 17. Februar 2022 zum 60. Mal jährt: der großen Flut von Hamburg. Wie im letzten Sommer wurden auch die Menschen damals von der Katastrophe überrascht. Der Orkan "Vincinette" drückte enorme Wassermassen von der Nordsee in die Elbe. Im Laufe der Nacht brachen Deiche an 60 Stellen. Das Wasser überflutete tiefer liegende Stadtgebiete, riss Menschen, Tiere und Häuser mit sich. Ein Fünftels des Hamburger Stadtgebietes stand unter Wasser. Eine neue ARTE-Dokumentation von Heike Nikolaus erzählt die Chronik der Ereignisse und holt Zeitzeugen von damals vor die Kamera.
Viele Bewohner kletterten 1962 auf Hausdächer und hofften in der Februarkälte auf Rettung aus der Luft. Mit waghalsigen Manövern gelang es Hubschrauberpiloten, sie zu bergen. Im Februar vor 60 Jahren war Helmut Schmidt gerade mal zwei Monate als Hamburger Innensenator im Amt. Sein schnelles Durchgreifen bei der Flut begründete den "Macher"-Ruf des späteren SPD-Bundeskanzlers.
Der 53 Minuten lange Film stellt aber auch Bezüge zu heute her. Natürlich erinnern die Szenen der zerstörten Häuser in Hamburg an das verheerende Ahrtal-Hochwasser im Sommer 2021. Worin unterscheiden sich Hochwasserschutz damals und heute? Wie häufig werden wir in Zukunft mit Extremwetterlagen zu kämpfen haben? Was viele nicht wissen: Auch andere auf den ersten Blick küstenferne Städte wie Paris sind durchaus von Flutkatastrophen bedroht.
Die große Flut von Hamburg 1962 – Do. 17.02. – ARTE: 20.15 Uhr
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH
