Indischer Moderator schreit minutenlang den Falschen an
Diese Debatte lief völlig anders als geplant: Ein fast zweiminütiger Schrei-Schlagabtausch zum Krieg in der Ukraine mündete in einer absurden Pointe. Der Moderator hatte schlicht die Gesprächspartner verwechselt.
Dass angesichts der Gewalteskalation des russischen Angriffskrieges in der Ukraine weltweit die Nerven blank liegen, überrascht nicht. Eine Szene, die sich nun im indischen Fernsehen abspielte, dürfte in Sachen Absurdität aber so ziemlich alles toppen.
Der Moderator Rahul Shivshankar hatte in seiner Sendung für den englischsprachigen Nachrichtenkanal Times Now zwei Gäste zugeschaltet, um mit ihnen über die russische Invasion zu diskutieren: den amerikanischen Außenpolitikexperten Daniel McAdams vom Ron Paul Institute sowie Bohdan Nahaylo, Chefredakteur der Zeitung "Kyiv Post". In Kachelfenstern waren beide Gesprächspartner für den Moderator sichtbar, jedoch hatte die Redaktion ihre Namen falsch zugeordnet. Eine Verwechslung mit Folgen.
Offenbar im Bestreben, der US-Außenpolitik eine "koloniale Agenda" vorzuhalten, fiel Rahul Shivshankar dem Mann ins Wort, von dem er fälschlich glaubte, er sei der amerikanische Experte. "Nehmen Sie mal eine Beruhigungstablette", empfahl er dem falschen Mr. Adams, der in Wahrheit der Journalist aus Kiew war. Der fuhr begreiflicherweise aus der Haut: Er habe nicht vor, sich zu entspannen, während in seiner Heimat der Krieg tobe.
Fast zwei Minuten schreien sich die Männer in dem viral verbreiteten Clip an – offenbar ohne einander zuzuhören. Dann schaltet sich der echte "Mr. McAdams" ins Gespräch ein: "Sehr geehrter Moderator, ich habe noch kein Wort gesagt, ich weiß nicht, wieso Sie mich anschreien." Der Moderator erwidert: "Ich schreie Sie nicht an, ich rede zu Mr. McAdams." – Nur mit Mühe dringt durch: "Ich bin Mr. McAdams! Ich bin Mr. McAdams, und ich habe noch kein Wort gesagt, also hören Sie auf, mich anzuschreien." – "Oh ...", erwidert der indische Gastgeber schließlich. "Das habe ich wohl durcheinandergebracht."
In Indien wurde der für den Sender hochnotpeinliche Clip ein Top-Trend bei Twitter, zahlreiche amüsierte Memes inklusive.
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH