Neuer Fall im ZDF

"Kommissarin Lucas – Goldrausch": toxische Familienverhältnisse

30.04.2022, 08.37 Uhr
von Elisa Eberle

"Kommissarin Lucas" bekommt es in ihrem 32. Fall mit einem tragischen Fall zu tun. Ein älterer Mann mit Demenz gesteht, seine Tochter erschossen zu haben. Doch stimmt das wirklich?

ZDF
Kommissarin Lucas – Goldrausch
Krimi • 30.04.2022 • 20:15 Uhr

Ein älterer Herr (Burghart Klaußner) steht in der Einfahrt zur Tiefgarage der Nürnberger Polizei: Er trägt einen blutverschmierten Pyjama und ist offensichtlich verwirrt: "Meine Tochter", stammelt er: "Ich dachte Einbrecher... Meine Tochter... Ich wollte das nicht." Kommissarin Ellen Lucas (Ulrike Kriener) begleitet den Mann, der Wolfgang Löhns heißt, zu seiner Villa. Im Keller findet sie die Leiche einer jungen Frau: Es handelt sich um Kathrin (Mareike Beykirch), sie ist die Tochter des Mannes ... – "Kommissarin Lucas – Goldrausch" ist der 32. Teil der ZDF-Krimireihe, der nun erstmals zu sehen ist. Regie führte der preisgekrönte Filmemacher Uwe Janson. Das Drehbuch stammt von dem Theater- und Drehbuchautor Christoph Busche.

Zunächst sieht alles nach einer Familientragödie aus: Wolfgang Löhns, so glaubt die Staatsanwaltschaft, hat seine Tochter erschossen. Doch Kommissarin Lucas vermutet mehr hinter dem tragischen Vorfall im Keller. Den entscheidenden Hinweis liefert Johannes (Maximilian Brückner), der Sohn des mutmaßlichen Täters: "In der Finanzkrise 2008 hat mein Vater viel Geld am Aktienmarkt verloren", erklärt er: "Er fing an, in Internetforen zu lesen, diesen Weltuntergangsquatsch. Er hat alle Papiere verkauft und alles in Gold investiert, mehrere Hunderttausend Euro. Erst hatte er ein Bankschließfach, aber jetzt ist es hier."

Wo genau der offensichtlich demente Mann das Gold bunkert, wissen weder Johannes noch sein jüngerer Bruder Markus (Burghart Klaußners Sohn Johannes Klaußner). Selbst Kathrin, die ebenfalls in Regime-kritischen Kreisen verkehrte, war anscheinend ahnungslos. Die Mutter wiederum ist schon vor Jahren bei einem Autounfall gestorben.

Werner Fitz setzt sein Leben aufs Spiel

Es wird nicht leicht für die erfahrene Ermittlerin, die Puzzleteile des Falls zusammenzusetzen: Wem gehört der schwarze Lieferwagen, in den Kathrin, laut Aussage einer Kollegin, wenige Tage vor ihrem Tod stieg? Wo war Markus in der Zeit, in der die Polizei und seine Ehefrau Vanessa (Amelie Kiefer) nach ihm suchten? Und kann sich Wolfgang wirklich an keine Details aus der Tatnacht erinnern? Auf der Suche nach Antworten begibt sich Lucas' Kollege, Polizeihauptkommissar Werner Fitz (Sebastian Schwarz), in Lebensgefahr.

"Kommissarin Lucas – Goldrausch" ist ein durch und durch düsterer Film: Vor allem die Eröffnungsszene erinnert, dank des schrillen Schreis eines Raben, ein wenig an den Großmeister des Gruselfilms, Alfred Hitchcock. Hinzu kommt eine äußert toxische Familienkonstellation, gespielt von einem glaubhaften Cast: Vor allem der 72-jährige Burghart Klaußner beweist als verwirrter und dementer Mann sein schauspielerisches Talent. Doch auch Hauptdarstellerin Ulrike Kriener macht als dauergrimmige Kommissarin auch nach knapp 20 Sendejahren noch immer eine gute Figur.

Gut möglich also, dass der 32. Film der Reihe an die alten Erfolge von "Kommissarin Lucas" anknüpft: Der letzte Film mit dem simplen Titel "Nürnberg" erzielte im Februar 2021 mit 7,48 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern sowie einem Marktanteil von 22,1 Prozent den Tagesbestwert. Wann der 33. Teil der Reihe (Arbeitstitel: "Kommissarin Lucas – Du bist mein") ausgestrahlt wird, steht noch nicht fest.

Kommissarin Lucas – Goldrausch – Sa. 30.04. – ZDF: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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