Neue Folge im Ersten

"Nord bei Nordwest": tödliche Suche nach dem "Herz des Riesen"

von Wilfried Geldner

"Nord bei Nordwest" im Dreierpack: Neue Filme der beliebten Krimi-Reihe werden zum Start ins Jahr gleich an drei aufeinanderfolgenden Donnerstagen gesendet.

ARD
Nord bei Nordwest: Der Andy von nebenan
Krimi • 06.01.2022 • 20:15 Uhr

Die erfolgreiche Krimireihe "Nord bei Nordwest" hat offenbar noch viel Wind in den Segeln: In der ersten von drei aufeinanderfolgenden Fällen, "Der Andy von nebenan", dreht sich alles um einen etwas zurückgebliebenen Koloss mit großem Herz. Andy, gespielt von Christoph Franken vom Residenztheater in München, hilft seinen Schwanitzer Nachbarn gerne und jederzeit – soeben repariert er die Ölpumpe auf dem Hausboot des Schwanitzer Kriminalinspektors Hauke Jakobs (Hinnerk Schönemann) und unterstützt die Revierleiterin Hannah Wagner (Jana Klinge) beim Renovieren. Als allseits große Freude herrscht – Tierarzthelferin Jule (Marleen Lohse) hat gerade ihr Examen als Ärztin bestanden und nimmt dankend Haukes Angebot einer Gemeinschaftspraxis an -, tritt ein dunkles Pärchen auf den Plan und dringt ausgerechnet ins Haus von Andys Vater, einem früheren Weltumsegler, ein.

Im ARD-Donnerstagskrimi "Nord bei Nordwest" wird ja der heimatlichen Idylle viel Platz eingeräumt, verdeckte und verdrängte Liebesgeschichten nehmen augenzwinkernd einen Großteil der Kriminalkomödie ein. Hauke, der Polizist und Tierarzt wider Willen (einst floh er vor der Mafia auf die Insel) genießt es, zwischen zwei Frauen zu stehen, die ihn sehr offen anhimmeln. Doch stets kommt irgendein Mordfall dazwischen, wenn eine Verabredung zum Leidwesen der Dritten terminiert ist. Tierarzt Hauke hat dann schon fleißig mit seinem Hund Holly als Partner-Ersatz die zwischengeschlechtliche Konversation geübt.

Fast meint man, die Macher drohten sich auf ihren Beziehungsplots auszuruhen (und manchmal schlafen einem dabei auch wirklich die Füße ein), da geschieht Schreckliches, es passiert ein Mord, der nur das immer mehr in den Vordergrund rückende Bestatterpärchen Töteberg (Regine Hentschel, Stephan A. Tölle) mit Freude erfüllen kann.

Tatsächlich wirkt das ganze Team immer besser eingespielt, die Dialoge, nicht immer von größter poetischer Kraft, sind auf den Punkt gebracht (Regie: Nina Wolfrum). Aus kleinen Wortfetzen sprühen Funken. "Sind Sie die Ärztin oder ich?", fragt Hauke Jacobs Hannah spitz bei der Inspektion der Leiche. "Sie sind die Ärztin!", gibt die zurück.

Der Fall selbst erzählt eine weit zurückliegende Begebenheit. Drei Segler zogen einst aus, um einen Diamanten, das "Herz des Riesen" genannt, vor der Küste Afrikas zu bergen und gerieten sich auf tödliche Weise in die Haare. Spät will sich nun das eingangs erwähnte Pärchen an Andys Vater rächen. Das machen die Raubeine leider derart ungeschickt, dass es weitere Tote gibt.

Wie immer, fällt den Schwanitzer Kriminalisten fast ohne Zutun die Lösung des Falles in die Hände (wobei eine durchs Bild krabbelnde Riesenspinne einen entscheidenden Hinweis gibt). Doch eben diese Lockerheit dürfte ja das Geheimnis der sich zum Dauerbrenner mausernden Krimireihe aus dem hohen Norden sein.

Nord bei Nordwest: Der Andy von nebenan – Do. 06.01. – ARD: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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