Doku über Schönheit und Selbstoptimierung

"Stolz wie Oskar" nach der Botox-Behandlung

Immer Menschen lassen für die vermeintliche Schönheit nachhelfen mit Botox und Co. Eine "37°"-Reportage im ZDF geht dem Phänomen nun auf den Grund.

Wer ist denn nun die Schönste im ganzen Land? Für viele, sehr viele Deutsche lässt sich diese Frage nur schwer beantworten. Die meisten jedenfalls fühlen sich nicht unter diesen vermeintlich Schönsten, wie sie oftmals im Fernsehen, in der Werbung oder in den sozialen Medien präsentiert werden. Aktuelle Studien belegen diese Orientierung an Stereotypen: Nur zehn Prozent der Bundesbürger seien mit ihrem Äußeren zufrieden, heißt es in Umfragen. Und das gilt gleichermaßen für Ältere wie Jüngere, Frauen und zunehmend auch Männer.

Deutschland ist heute eines der Länder mit den meisten Schönheitseingriffen – Tendenz steigend. Die Nachfrage nach Botox & Co. erscheint nicht nur ungebrochen. Unter dem Deckmantel einer erhofften Selbstoptimierung werde sie noch weiter zunehmen, glauben Experten. Viele von ihnen sitzen in München. Die bayerische Isar-Metropole ist voller attraktiver Influencer, und es ist die Stadt mit den prozentual meisten Schönheitsärzten. In zwei Beauty-Doc-Praxen konnte ein Reportage-Team sehr offen filmen. Im Rahmen von "37°" im Zweiten ist der Film von Daniel Harrich mit dem Titel "Spieglein, Spieglein an der Wand" am Dienstag, 1. Juni, 22.15 Uhr, zu sehen.

Beispiele wie das der ehemaligen Chefsekretärin Yasmin zeigen, dass der Griff zu Botox durchaus das Selbstbewusstsein steigern kann. Für sie bedeutete er sogar das Ende einer langen Leidensgeschichte. Von Jugend an fühlte sie sich als hässliches Entlein. Zu klein, zu dick, hässlich. Erst mit Mitte 50 beschloss Yasmin, eine Psychotherapie gegen die Depressionen zu machen, und gönnte sich zur Belohnung die erste Botox-Behandlung. "Stolz wie Oskar" habe sie sich gefühlt.

Doch nicht nur Frauen mittleren Alters wie Yasmin bemühen sich mit der Spritze gegen aufkommende Falten. Auch die Jugend ist längst auf darauf gekommen. Besonders junge Frauen und Männer seien empfänglich für die Verlockungen gekaufter Perfektion, davon berichtet im Film Mailin. Alle ihre Freundinnen und Freunde hätten schon "etwas machen lassen", erzählt die Steuerberatergehilfin. Mailin ist erst 23 Jahre jung. Doch für ein makelloses Aussehen wird in der jungen Generation vieles in Kauf genommen. Darunter sind auch Schmerzen, Risiken und Kosten.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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