Der Krimi "Stralsund – Das Manifest" hatte viele Fragen offen gelassen. Die Auflösung folgt nun zum ungewöhnlichen Sendetermin am Mittwochabend.
Wieder ein Schockmoment gleich zu Beginn: Ein wehrloser, gefesselter Mann wird von zwei vermummten Tätern auf einer Wiese eiskalt ermordet – durch einen Kopfschuss. Danach wird die Leiche mit Benzin übergossen und auf freiem Feld entzündet. So gruselig, so brutal: Und doch wirkt der Auftakt wie ein Fremdkörper beim neuen ZDF-Krimi "Stralsund – Medusas Tod", der den Film "Stralsund – Das Manifest" vom vergangenen Samstag fortsetzt und zu einem Ende führt. Es ist eine Extraschicht, die die Ermittler Nina Petersen (Katharina Wackernagel) und Karl Hidde (Alexander Heldt) einlegen. Und sie fällt in vielerlei Hinsicht betrüblich aus.
Zunächst gilt es, gleich mehrere kriminalistische Herausforderungen zu bewältigen und gleichzeitig im Durcheinander die Übersicht zu bewahren. Keine ganz leichte Aufgabe in einem Setting, in dem so gut wie nie die Sonne scheint und alle Gesprächspartner verschlossen und mürrisch wirken. Über allen Ermittlungen liegt auch noch bedrückende Schatten der Vergangenheit.
Wie bereits im ersten Teil klar wurde, müssen sich skrupellose Geschäftsleute bei der Abwicklung der einstigen Stralsunder "Volkswerft" bereichert und sogar EU-Fördergelder abgezockt haben. Das Wissen über dieses Unrecht ist brisant, lädt zu gefährlichen Erpressungsversuchen ein – und führt zu Morden. Und dann wird auch noch die junge Tochter von Dominik Euler (Leonard Carow) entführt, der als Erster an die geheimnisvollen Papiere kam.
Was das Abarbeiten eines undurchsichtigen Verbrechenskomplexes diesmal besonders anstrengend macht: Nina Petersen kann ihren Kollegen, vor allem ihrem Vorgesetzten Lutz Hagner (Johannes Zirner), mit dem sie auch privat liiert ist, nicht mehr trauen. Er scheint nicht der einzige undurchsichtige Mächtige zu sein, der wichtige Informationen zurückhält. Mehr als betrüblich auch das!
Im Hintergrund werden Fäden gezogen, wie nicht nur Dieter Wolf (Peter Schneider), der Verfasser des "Manifests", der brisanten Internet-Veröffentlichungen über die Wendezeit-Betrügereien, meint. "Der Kopf des Ganzen, die Medusa, lebt immer noch in Stralsund – seit 30 Jahren unbehelligt." So kann das nicht enden...
Stralsund – Medusas Tod – Mi. 01.09. – ZDF: 20.15 Uhr
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH