"Uferfrauen": lesbische Liebe in der DDR
Sechs lesbische Frauen, die ihre Homosexualität in der DDR verstecken mussten, berichten in der preisgekrönten Doku "Uferfrauen" über ihre Erfahrungen.
Wer "vom anderen Ufer kommt", kann bis heute vielerorts nicht frei leben. Auch hierzulande mussten Schwule und Lesben durch den Staat lange um ihre Sicherheit fürchten: Der Paragraf 175, der Homosexualität unter Strafe stellte, wurde erst 1994 abgeschafft. In der DDR passierte dies wesentlich früher, dort war Homosexualität seit 1968 straffrei. Trotzdem: Auch im Osten wurde gleichgeschlechtliche Liebe nicht akzeptiert, im öffentlichen Diskurs fand sie schlichtweg nicht statt. Wie es lesbischen Frauen mit dieser Tabuisierung erging, zeigt Barbara Wallbrauns Dokumentation "Uferfrauen" (2019), die anlässlich des Tages der Deutschen Einheit am Montag, 4. Oktober, 0.30 Uhr, im ZDF im Rahmen des "Kleinen Fernsehspiel" erstmals im Free-TV zu sehen ist.
Wallbraun begleitete für ihren berührenden Film sechs homosexuelle Frauen, die offen und unverblümt über ihr Leben in der DDR sprechen. Christiane, Carola, Pat, Elke und das Langzeit-Paar Sabine und Gisela erinnern sich in "Uferfrauen" an ihre ersten lesbischen Erfahrungen, Konflikte mit der Stasi und ein Leben in Geheimhaltung. Die fast zweistündige Doku, die 2019 unter anderem mit dem Publikumspreis bei den Lesbisch-Schwulen Filmtagen Hamburg ausgezeichnet wurde, startete im Herbst 2020 in den deutschen Kinos. Im Anschluss an die Ausstrahlung im ZDF steht der Film sieben Tage lang in der ZDF-Mediathek zur Verfügung.
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH