Britische Serie bei ARTE

"Vigil": spannende Ermittlungen auf hoher See

von Eric Leimann

Spannung pur! Auf einem britischen Atom-U-Boot wird ein Besatzungsmitglied ermordet. Zwei Ermittlerin arbeiten unter Hochdruck an dem Fall, der auf hoher See geklärt werden muss.

ARTE
Vigil
MIni-Serie • 13.01.2022 • 21:50 Uhr

Die sechsteilige Miniserie "Vigil" ist das erfolgreichste Serienprogramm der BBC seit "Bodyguard" vor einigen Jahren. Und es gibt durchaus inhaltliche Parallelen. Beide Programme sind klassisch "wendungsreich" gebaute Thriller mit Kriminalhandlung, die eine zusätzliche Faszination ausüben, weil sie in einem ungewöhnlichen und deshalb reizvollen Ambiente spielen. Was bei "Bodyguard" der Politbetrieb war, ist nun bei "Vigil" ein Atom-U-Boot inklusive militärischem Hintergrund, der dafür sorgt, dass die Macht der Polizei an Bord der Royal Navy-Hochsicherheitszone begrenzt bis unklar ist. ARTE zeigt die ersten drei einstündigen Folgen des Brit-Hits am Stück, die Teile vier bis sechs eine Woche später (Donnerstag, 20. Januar, 22 Uhr).

Craig Burke, ein Besatzungsmitglied des Trident-Atom-U-Boots HMS Vigil wird tot aufgefunden. Der Mann soll eine Überdosis Heroin konsumiert haben. Aus Glasgow, in dessen Zuständigkeitsbereich der Marinestützpunkt liegt, wird Detective Amy Silva (Suranne Jones, Rachel Bailey aus "Scott & Bailey") zu den Ermittlungen gerufen. Es gibt allerdings einen Haken: Die nukleare Abschreckung des Vereinigten Königreichs muss ungebrochen bleiben. Also bleibt das U-Boot auf Patrouille, und Amy muss sich der Besatzung anschließen, um zu ermitteln. Sie bittet ihre Kollegin und Freundin Kirsten Longacre (Rose Leslie, "Ygritte" aus "Game of Thrones"), die Ermittlungen an Land zu übernehmen. Die Frauen finden früh heraus, dass an Bord offenbar Dinge vertuscht werden. Doch die Macht der Polizei auf militärischem Hohheitsgebiet ist begrenzt – was die U-Boot-Besatzung die unwillkommene Ermittlerin auch gerne spüren lässt.

Zwei ambitionierte weibliche Detectives, die durchaus facettenreich mit persönlichen Untiefen angelegt sind, ermitteln in einer für sie fremden, militärischen Welt: Die Miniserie aus der Feder von Tom Edge, mit dessen Biopic über Judy Garland ("Judy") Renée Zellweger einen Oscar gewann, ist äußerst spannend geschrieben und kann trotz einer klar auf Effekte und Cliffhanger gebürsteten Story auch immer wieder mit subtilen Zwischentönen bei den Charakteren punkten. Auf dem Regiestuhl saß TV-Routinier James Strong ("Broadchurch", "Dr. Who").

Der Knaller – und höchstwahrscheinlicher Grund für grandiose Einschaltquoten im United Kingdom – ist allerdings das Atom-U-Boot als Handlungsort. Das faszinierende Ambiente einer Stahlröhre unter Wasser als ungewöhnlichem Schauplatz mit Personal, das in Sachen Kriminalermittlung nach anderen Regeln funktioniert, ist ein echter Hingucker und Binge-Magnet in Sachen Spannung.

Vigil – Do. 13.01. – ARTE: 21.50 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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