ZDF-Doku

ZDFzeit: Endlich wieder Kreuzfahrt: Wie geht es nach Corona weiter?

Der Stillstand ist erst einmal vorbei, aber welche Folgen hat Corona langfristig auf die Kreuzfahrt-Branche? Auch das Thema Klimadebatte wird immer größer. Hat das Image der Kreuzfahrten Schäden erlitten, die sie nicht mehr abstreifen kann? Damit befasst sich die ZDFzeit-Doku "Endlich wieder Kreuzfahrt".

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ZDFzeit: Endlich wieder Kreuzfahrt
Reportage • 03.08.2021 • 20:15 Uhr

Monatelang durften sie nicht in See stechen. Nun ist die Corona-Zwangspause für die meisten Kreuzfahrtschiffe vorbei, die Ozeanriesen laden wieder ein zur Reise über die Weltmeere. Mit tausenden Passagieren an Bord geht es in den Neustart – inklusive ausgefeilter Hygienekonzepte an Bord. Doch können die Anbieter ihre Gäste zuverlässig vor dem Virus schützen? Und wie sieht es mit den alten Problemen von Umweltverschmutzung bis Massentourismus aus? Die "ZDFzeit"-Reportage begleitet eines der ersten Kreuzfahrtschiffe nach der Krise auf dem Mittelmeer – und fragt, wie die Branche aus der Pandemie kommt und was sie in den vergangenen Monaten gelernt hat.

Wie entwickelt sich die Kreuzfahrt-Nachfrage nach Corona?

Mit dem Lockdown-Stillstand kam 2020 auch ein plötzliches Ende des Kreuzfahrt-Booms. Ein Jahr lang ankerten die Schiffe ungenutzt, Arbeitsplätze waren gefährdet, auch in der Schiffsbauindustrie. Mittlerweile, so der Film von Sören Folkens, zieht die Nachfrage wieder an. Doch können sich die gebeutelten Reedereien wieder erholen? Die Bilder vom Riesenschiff, auf dem die Filmemacher recherchieren, zeigen ein bis ins Detail ausgearbeitetes Sicherheitskonzept. So ist nur jede zweite Kabine belegt, die Passagiere müssen als sogenannte "Bubble" unter sich bleiben. Kontakte nach außen sind streng untersagt, eigenständige Landausflüge nicht möglich. Man will negative Presse vermeiden.

Denn die unschönen Schlagzeilen gab es auch vor Corona schon: Klimaschützer kritisieren die Riesendampfer als umweltschädlich, bemängelt werden auch die schlechten Arbeitsbedingungen für die Angestellten an Bord. Wenig nachhaltig erscheint vielen zudem der Massenandrang, unter dem viele Hafenstädte beim Landgang der Kreuzfahrtschiffe leiden. Andererseits bringt der Tourismus jetzt, nach langer Zeit, endlich wieder Einnahmen. Kreuzfahrtexperte Thomas Illes drückt es so aus: "Der Tourismus in den Zielgebieten liegt am Boden. Viele Menschen müssen um ihre Existenz fürchten. Auf der anderen Seite bringen die Schiffe auch viele Probleme, die andere Teile der Bevölkerung nicht mehr bereit sind, zu ertragen."

Folge der Kreuzfahrten – "jedes Jahr mehr Schäden sichtbar"

Bestes Beispiel ist Venedig, wo die Riesenschiffe vor Corona Ruß an den alten Häusern hinterließen und die Substanz der Gebäude zerstörten: "Die Wasserverdrängung der Schiffe ist so enorm, dass die Wellen so stark gegen die Mauern drücken, dass jedes Jahr mehr Schäden sichtbar werden", so Jane da Mosto, Sprecherin des Vereins "We Are Here Venice".

Doch hat die Branche aus der Kritik gelernt? Viele Reedereien versuchen das schlechte Image loszuwerden, wracken Schiffe mit Dreck produzierendem Antrieb angeblich ab. Kann es klimafreundliche Kreuzfahrt geben? Experten glauben, dass die Politik hier Regeln vorgeben muss. Die "ZDFzeit"-Reportage zeigt am Beispiel Norwegen, wie es gehen kann: Dort dürfen nur noch emissionsfreundliche Schiffe durch die Fjorde fahren.

ZDFzeit: Endlich wieder Kreuzfahrt – Di. 03.08. – ZDF: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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