Chinas Straflager
Info, Zeitgeschichte • 28.03.2023 • 20:15 - 21:15
Lesermeinung
China 1949: Nach Ende des Bürgerkriegs und Gründung der Volksrepublik China initiierte Mao Tsetung eine Unterdrückungskampagne, die auf eine Umerziehung durch Arbeit abzielte.
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Im Jahr 1976, dem Todesjahr von Mao, gab es in China mehr als 1.000 Straflager und mindestens zehn Millionen Gefangene und Verbannte.
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Tian'anmen-Platz 1976: Die Feierlichkeiten zu Ehren von Tschu En Lai werden innerhalb weniger Stunden zu einem Protest gegen den Diktator Mao Tsetung.
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1957 startete Mao eine neue Kampagne: Im Rahmen der Anti-Rechts-Bewegung müssen willkürlich als "rechts" eingestufte Bürger öffentlich Selbstkritik üben.
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Originaltitel
Les fleurs du printemps
Produktionsland
F
Produktionsdatum
2021
Info, Zeitgeschichte

Millionen wurden der Folter ausgesetzt

Von Hans Czerny

Mao Tsetung, der "große Führer" der kommunistischen Partei Chinas und chinesische Staatspräsident, erfand die Laogai, die chinesischen Arbeitslager, unter dem Slogan "Reform durch Arbeit" Ende der 40er-Jahre. Wie in den sowjetischen Gulags wurden Millionen Menschen physischer und psychischer Folter ausgesetzt.

Laogai – Arbeitslager, die der Umerziehung mittels physischer und psychischer Folter dienen, gibt es in China bis heute, noch immer werden sie von der Regierung als Instrument politischer Verfolgung gegen ethnische Minderheiten, Künstler und Intellektuelle eingesetzt. Die zweiteilige ARTE-Dokumentation "Chinas Straflager" zeigt ihre Entstehung unter Mao Tsetung nach der Gründung der Volksrepublik China 1949 und setzt sie mit den Statements der Nachfahren Betroffener in Beziehung zum Heute. Millionen Chinesen wurden damals zu Konterrevolutionären erklärt, hingerichtet oder in Lagern gefoltert. Wer nicht verschleppt werden wollte, musste demütig Selbstkritik üben oder andere denunzieren.

Maos Säuberungen, die helfen sollten, dessen Traum vom Sozialismus zu verwirklichen, führten schließlich in die berühmte "Kulturrevolution", die Angst und Schrecken hinterließ. Nach seinem Tod 1976 kam es unter Deng Xiaoping zu Reformen, Arbeitslager wurden zu Unternehmen, die ihre Produkte auf internationalen Märkten anbieten konnten. Mit dem Nachfolger Xi Jinping kam 2012 neue Hoffnung auf. Doch der Machthaber duldet bis heute keinerlei Kritik, 1,4 Milliarden Chinesen werden mit modernen Technologien genauestens überwacht, wie der Film "Chinas Straflager" der franco-russischen Autorin Tania Rakhmanova (ARTE F) zeigt.

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Im Anschluss zeigt ARTE um 22.15 Uhr im Rahmen seines Themenabends "Chinas Macht, Taiwans Aufbruch" die Dokumentation "Wir sind Taiwan" (F, 2022). Vor dem Hintergrund des Säbelrasselns auf der anderen Seite der 130 Kilometer breiten Meerenge im Pazifik schildert Pierre Haski eine "offene und dynamische Gesellschaft", die mit ihren 24 Millionen Einwohnern in starkem Kontrast zum totalitär geführten China steht.

Chinas Straflager – Di. 28.03. – ARTE: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH
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