Das Phänomen Maja Lunde

Seit vielen Jahren schreibt Schriftstellerin Maja Lunde Romane über die Folgen des Klimawandels, über vier Millionen Mal wurden ihre Bücher verkauft. Kurz vor der Erscheinung ihres neuesten Werkes wurde sie für die Dokumentation "Das Phänomen Maja Lunde" von Filmemacherin Marion Schmidt begleitet.

"Waldbrände, Dürren, Flutkatastrophen. Die Folgen des Klimawandels werden immer unübersehbarer", heißt es zu Beginn des dokumentarischen TV-Porträts "Das Phänomen Maja Lunde" von Filmemacherin Marion Schmidt. Ist die große Thematik der norwegischen Schriftstellerin, ihre Romane widmet Lunde dem Umwelt- und Klimaschutz, ihr erstes Buch "Die Geschichte der Bienen" erschien 2015 und war sogleich ein gigantischer Erfolg. Weltweit haben mehr als vier Millionen Leser ihre Werke gekauft. Doch wie schafft es die 47-Jährige, mit düsteren Szenarien ein so großes Publikum zu erreichen? Und kann Literatur ein gesellschaftliches Umdenken bewirken? Die Dokumentation will Antworten liefern.

Für den Film begleitete Marion Schmidt die Bestsellerautorin in ihrem Alltag, und das in einem besonderen Zeitraum: Sie steht kurz vor der Veröffentlichung ihres neuesten Romans, welches der vierte Teil ihres Klima-Quartetts ist. Allgemein geht es in ihren literarischen Werken um "kollabierende Ökosysteme, Artensterben oder Wasserkriege." Oder kurz gesagt: um "unbequeme Wahrheiten, die niemand gerne hört."

"Mir ist immer wichtig, mich gut mit dem auszukennen, worüber ich schreibe"

Im Interview blickt die Mutter von drei Söhnen auf ihre bisher veröffentlichen Bücher und deren Entstehung zurück. Zudem verrät sie, wie sie sich auf das Schreiben vorbereitet. "Mir ist immer wichtig, mich gut mit dem auszukennen, worüber ich schreibe", erklärt Lunde. Für ihr erstes Buch habe sie zum Beispiel "in einer Imkerei geholfen".

Allerdings, man denkt es sich, handelt es sich bei diesem Film um kein gewöhnliches Porträt über eine Bestsellerautorin. Es kommen auch einige Wissenschaftler und Experten zu Wort, die genauer auf die Ursachen und Folgen des Klimawandels eingehen. Sie analysieren, welche Rolle die Literatur bei dem Thema spielt. So erklärt unter anderem die Literaturwissenschaftlerin Eva Horn: "Sehr, sehr gute Literatur tut genau das. Sie macht Dinge sagbar und sichtbar, die vorher nicht sagbar und sichtbar waren. Und das ist genau das, was wir brauchen."

Das Phänomen Maja Lunde – Mi. 10.05. – ARTE: 21.45 Uhr