Unter allen Jahresrückblicken – im ZDF alleine sind es deren fünf – haben es die satirischen wieder mal am schwersten. Der Überfall auf Israel, der Krieg in der Ukraine, Inflation und Klimaplagen nagen am Humor, Die "frontal"-Satiriker Werner Doyé und Andreas Wiemers riskieren es trotzdem.
Die "frontal"-Satiriker Werner Doyé und Andreas Wiemers sind als Macher des "satirischen Jahresrückblicks" im ZDF nicht zu beneiden. Das Jahr 2023 hatte viel Trostloses im Gepäck. Der Überfall auf Israel, die Fortsetzung des Krieges in der Ukraine, Inflation und Klimakrise sind kein guter Stoff für Humoristen. Doyé und Wiemers wollen mit ihrer angestammten Collage aus entwaffnenden Archivaufnahmen, mit Animationseinlagen und munteren Kommentaren es dennoch wagen, dem Zeitgeist auf den Zahn zu fühlen.
"Wer sitzt in der Ampel am Katzentisch? Gibt es Heizhämmer im Baumarkt?" und "Wann bekommt Friedrich Merz endlich einen Termin beim Zahnarzt?", so fragen sie, die unermüdlich ironischen Chronisten, die sonst beim Politmagazin "frontal" mit einem satirischen Zwei-Minuten-Verschnitt zugange sind. Werden sie sich einfach nur an Aiwangers Aktentasche, an Scholz' Rede- und Verschleppungskunst und Merz' Zitate zum Zahnersatz für Asylanten halten? Sechsmal immerhin waren die beiden schon für den Adolf-Grimme-Preis nominiert – und sind gescheitert. Vielleicht klappt es jedoch diesmal, wenn sie es – der Lage geschuldet – mit etwas weniger Schenkelklopfern versuchen.
Der satirische Jahresrückblick – Fr. 15.12. – ZDF: 23.30 Uhr