Die Brücke
08.05.2023 • 20:15 - 21:55 Uhr
Spielfilm, Antikriegsfilm
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prisma-Redaktion
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Originaltitel
Die Brücke
Produktionsland
D
Produktionsdatum
1959
DVD-Start
Do., 16. November 2006
Spielfilm, Antikriegsfilm

Von der Absurdität des Krieges

Von Hans Czerny

Am 8. Mai 1945, vor genau 78 Jahren, endete der Zweite Weltkrieg. ARTE wiederholt Bernhard Wickis berühmten Antikriegsfilm "Die Brücke" von 1959, der nicht nur leider hochaktuell ist, sondern auch als Filmkunstwerk gut gealtert ist.

"Im Westen nichts Neues", der andere berühmte Antikriegs-Stoff deutscher Herkunft, wurde 2023 mit internationalen Preisen überhäuft – darunter vier Oscars. Doch nicht immer braucht es eine Neuverfilmung, um die Wucht einer alten Geschichte oder auch eines alten Films beim "Rewatch" im Jahre 2023 zu spüren. Berhard Wickis Orginal-Meisterwerk "Die Brücke" von 1959 ist so ein Fall. Zum 78. Jahrestag des Kriegsendes wiederholt ARTE den Schwarzweiß-Film zu besten Sendezeit. Und obwohl es Versuche gab, den bestechenden Plot in Bilder der Gegenwart zu transportieren – zum Beispiel über eine ambitionierte ProSieben-Verfilmung aus dem Jahr 2008 – das Original ist auch 64 Jahre nach seinem Kinostart immer noch beeindruckend dicht erzählt und von der Kamera eingefangen.

Erzählt wird die dramatische Geschichte von sieben 16-jährigen Jungen im April 1945. In den letzten Tagen des Krieges werden sie von der Schulbank weg eingezogen. Ein Hauptmann hat Mitleid mit den Teenagern und positioniert sie weitab der Gefahr – so glaubt er. Ihr Auftrag: Sie sollen die Brücke vor den Toren einer kleinen deutschen Stadt verteidigen. Doch durch einen idiotischen Zufall kommt der (einzig erfahrene) Anführer der Möchtegern-Soldaten (Günter Pfitzmann) ums Leben.

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Ein zeitloses Meisterwerk

Auf sich allein gestellt, beschließen die Jungen, eisern durchzuhalten. Bis zum Schluss. Koste es, was es wolle. Und es kostet viel: Bei einem Tieffliegerangriff kommt der kleine Sigi (Günther Hoffmann) ums Leben, als er sich unbedingt als harter Kerl beweisen will. Getrieben von einer Mischung aus nationaler Begeisterung und Rachegefühlen stellen sich daraufhin die blutjungen Soldaten den vorrückenden amerikanischen Panzern entgegen – und steuern geradewegs in die Tragödie. Die bittere Absurdität ihres Einsatzes zeigt sich gegen Ende des Films: Die letzten überlebenden Jugendlichen müssen miterleben, wie ein deutsches Kommando anrückt, um die Brücke zu sprengen – schließlich sei die "strategisch völlig unwichtig".

Exemplarisch führt Wicki in "Die Brücke" am Unsinn eines einzelnen Auftrags den Wahnsinn des gesamten Krieges vor Augen. Ein zeitloses Meisterwerk, das kompromisslos Anklage erhebt und unzweifelhaft das Prädikat Antikriegsfilm verdient.

Für die Darsteller, darunter auch Fritz Wepper, Volker Lechtenbrink, Michael Hinz und Volker Bohnet, wurde dieser Film zum prägenden Erlebnis – und für einige auch zum Steigbügel für die Karriere. Der Österreicher Bernhard Wicki starb im Alter von 80 Jahren im Januar 2000 in München. Für "Die Brücke" gewann er 1960 unter anderem fünf Deutsche Filmpreise, einen Golden Globe Award als bester ausländischer Film und eine Nominierung für den Oscar als bester fremdsprachiger Film.

Die Brücke – Mo. 08.05. – ARTE: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

Der Trailer zu "Die Brücke"

Darsteller

Weitere Darsteller
Folker Bohnet Michael Hinz Frank Glaubrecht Karl Michael Balzer Volker Lechtenbrink Günther Hoffmann Cordula Trantow Wolfgang Stumpf Heinz Spitzner Siegfried Schürenberg Ruth Hausmeister Eva Vaitl Edith Schultze-Westrum Hans Elwenspoek Trude Breitschopf Klaus Hellmold Inge Benz Til Kiwe Edeltraut Elsner Vicco von Bülow Georg Lehn Johannes Buzalski Heini Göbel Alexander Hunzinger

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