Elser
14.03.2018 • 20:30 - 22:00 Uhr
Spielfilm, Drama
Lesermeinung
Elsa (Katharina Schüttler) wird beim Tanzabend im Hecht von ihrem Mann Erich (Rüdiger Klink) zum Tanz gezwungen.
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Georg Elser (Christian Friedel) bei seiner Arbeit in den Schwäbischen Hüttenwerken.
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Georg Elser (Christian Friedel, M.) spielt im ,Hecht' auf seinem Bandoneon auf.
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Georg Elser (Christian Friedel) in seiner Verhör-Zelle.
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Georg Elser (Christian Friedel) beobachtet die Reaktionen der Königsbronner, denen beim Dorffest ein Propagandafilm vorgeführt wird.
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Imun gegen die Gleichschaltung der Gedanken: Georg Elser (Christian Friedel).
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Vom Wirt des lokalen Gasthauses Hecht zum Ortsgruppenleiter - Hans Eberle (Felix Eitner).
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Elsa (Katharina Schüttler) ist verheiratet - und verliebt sich in Georg Elser.
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Georg Elser (Christian Friedel, l.) unterzeichnet den Mietvertrag für den Einzug bei Erich (Rüdiger Klink) und Elsa (Katharina Schüttler).
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Georg Elser (Christian Friedel) ist bei den Frauen beliebt und liebt die Frauen. In Elsa (Katharina Schüttler) allerdings verliebt er sich ernsthaft.
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Georg Elser (Christian Friedel, mi.) in jungen Jahren im Kreis seiner Freunde am Bodensee.
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Georg Elser (Christian Friedel) tanzt mit Elsa (Katharina Schüttler) den Tango.
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Heinrich Müller (Johann von Bülow, mi.) und Nebe (Burkhart Klaußner, li.) drängen Georg Elser (Christian Friedel) das Verhörprotokoll zu unterzeichnen.
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Georg Elser (Christian Friedel, re.) mit seinem besten Freund Josef Schurr (David Zimmerschied).
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Georg Elser (Christian Friedel) begutachtet zur Vorbereitung seiner Tat den Bürgerbräukeller.
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Georg Elser (Christian Friedel) misst im Bürgerbräukeller das Versteck für seine Bombe aus.
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Georg Elser (Christian Friedel, M.) erklärt Nebe (Burghart Klaußner, li.) und Heinrich Müller (Johann von Bülow, re.), wie er die Bombe gebaut hat.
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Georg Elser (Christian Friedel, re.) wird von Nebe (Burghart Klaußner, Mitte) und Heinrich Müller (Johann von Bülow, li.), verschärft verhört.
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Hint
Audiodeskription
Produktionsland
Deutschland
Produktionsdatum
2018
Spielfilm, Drama

Kein schöner Land?

Von Gabriele Summen

Oliver Hirschbiegel gelingt mit "Elser" ein einfühlsames, filmisches Porträt eines einfachen Mannes, dessen Zivilcourage einem heute noch die Sprache verschlägt.

Zivilcourage ist ein seltenes, demokratisches Gut, für das häufig ein hoher Preis gezahlt werden muss. Auch der weitsichtige Schwabe Georg Elser, der bereits 1939 im Alleingang ein Attentat auf Hitler plante, welches nur misslang, weil der Führer den Münchner Bürgerbräukeller 13 Minuten früher als geplant verließ, musste mit dem Schlimmsten rechnen. Mit "Elser – Er hätte die Welt verändert" von Regisseur Oliver Hirschbiegel bekommt der mutige, heimatverbundene und selbstbestimmte Freigeist endlich sein wohlverdientes filmisches Denkmal. Das Erste zeigt den Film als Free-TV-Premiere zur besten Sendezeit.

Jedes Kind kennt heute Edward Snowden, auch Widerständler wie der aristokratische Graf von Stauffenberg und die aus Akademikerkreisen stammenden Geschwister Scholl sind weltberühmt. Georg Elser hingegen nicht. Das liegt zum einen vermutlich daran, dass er "nur" ein einfacher Handwerker war, der zudem unangenehmerweise noch den sich hartnäckig haltenden Mythos widerlegte, man hätte das Dritte Reich nicht kommen sehen können. Zum anderen scheint das damals von der Reichspropaganda verbreitete Bild eines psychotischen Sonderlings tatsächlich bis heute noch weiterzubestehen. Dass dieser Elser ein ganz anderer Mensch war, zeigt Oliver Hirschbiegel ("Der Untergang") in seinem beeindruckenden Film.

Hirschbiegels Porträt beginnt gleich mit dem misslungenen Attentat vom 8. November 1939. Wenig später wird Elser, hervorragend verkörpert von Christian Friedel ("Das weiße Band") auf der Flucht in die Schweiz festgenommen. Der Attentäter wird unter verschärften Bedingungen von Gestapo-Chef Heinrich Müller (Johann von Bülow) und dem Reichskriminaldirektor Arthur Nebe (beeindruckend: Burghart Klaußner) verhört.

In Rückblenden erfährt man, wie der lebenslustige Schwabe Georg Elser die 30er-Jahre in seiner Heimat Königsbronn verbracht hat: Er beobachtet mit großer Sorge die Veränderungen in seinem Heimatdorf, nachdem die Nazis an die Macht gekommen sind. Bald tauchen die ersten Hakenkreuze auf, sitzt die Geliebte eines Juden mit einem diffamierenden Schild auf dem Dorfplatz: Die charakterlosen Volksgenossen feixen dazu oder lassen es geschehen. Auch hier verhält sich der empfindsame Humanist anders. Wenn er später in einem der endlosen Verhöre bitter auflacht, dass freiwillig niemand bei seinem Vorhaben mitgemacht hätte, läuft insbesondere dem deutschen Zuschauer ein Schauer der Fremdscham über den Rücken.

Georg Elser war die leider ganz seltene Ausnahme von der Regel: Er war ein standhafter Mann, der Zivilcourage bewies. Einer der Menschen, ohne die jede Demokratie zum Scheitern verurteilt ist. Hirschbiegels Verdienst ist es, dem Zuschauer diese Tatsache noch einmal unmissverständlich vor Augen zu führen.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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